Nächster Lockdown: Foxconn stoppt offenbar Mitarbeitersuche fürs iPhone 14

Apples Hauptfertiger bricht die frühe Rekrutierung für das neue Smartphone zunächst ab. Grund ist Chinas Zero-Covid-Politik, die nun auch Zhengzhou betrifft.

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Tim Cook bei Foxconn in China.

Apple-Chef Tim Cook besucht Foxconn vor einigen Jahren.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

In der weltweit größten iPhone-Fabrik in der chinesischen Provinz Henan ist der Versuch abgebrochen worden, erste Mitarbeiter für die Herstellung der 2022er-Modelle des iPhone 14 anzuwerben. Das berichtet die in Hongkong erscheinende South China Morning Post (SCMP). Grund sollen frische Coronabeschränkungen der örtlichen Regierung sein.

Foxconn, Apples wichtigster Fertiger, hatte erst kurz zuvor damit begonnen, die Rekrutierung neuer Angestellter am Standort Zhengzhou früher als sonst zu starten. Damit sollte aggressiven Lockdown-Maßnahmen der chinesischen Regierung begegnet werden, indem ausreichend Mitarbeiter innerhalb des Fabrikgeländes zur Verfügung stehen. Nun fürchtet der taiwanische Konzern, dass die Einführung neuer Mitarbeiter die Produktion sogar "verkomplizieren" könnte, schreibt die SCMP, die sogar von einem "Einstellungstopp" spricht.

Foxconn verfolgt ein sogenanntes Closed-Loop-System, bei dem die Mitarbeiter jeweils auf dem Campus bleiben. Damit soll die Arbeit auch während einer Lockdown-Maßnahme weitergehen können, weil die Arbeiter das Gelände nicht verlassen müssen – sie "pendeln" dann nur noch zwischen Schlafsaal, Kantine und Arbeitsplatz. Dies reicht den chinesischen Behörden üblicherweise zur Erfüllung der Anti-Corona-Auflagen – in Ergänzung zu regelmäßigen Tests. In den vergangenen Wochen wurden auf diese Weise zahlreiche Mitarbeiter von Firmen in der besonders betroffenen Region Shanghai an ihrem jeweiligen Arbeitsplatz festgehalten – sie übernachteten in Fabriken und Büros. Infizierte dürfen ihre Quarantäne nicht zu Hause absitzen, sondern müssen in Quarantänezentren.

Apples Fertiger hatte für seine wichtigste iPhone-Herstellung in diesem Jahr besonders stark und frühzeitig um neue Mitarbeiter geworben – Bonuszahlungen wurden um 30 Prozent erhöht. Sie sollen die Herstellung des iPhone 14 und seiner drei Geschwistermodelle stemmen. In China gibt es seit vielen Wochen aufgrund der Lockdown-Maßnahmen Lieferprobleme bei Komponenten, aber auch in der Endfertigung. So fürchtet Apple Umsatzeinbußen von bis zu 8 Milliarden US-Dollar, weil die Gerätenachfrage nicht befriedigt werden kann.

In Zhengzhou, einer Stadt mit 12 Millionen Einwohnern inklusive Umland, war es kürzlich zur Feststellung von vier neuen Covid-19-Fällen gekommen, zehn Infizierte ohne Symptome gab es. Das veranlasste die Stadtregierung, von Mittwoch bis Donnerstag einen Lockdown in der gesamten Region zu verhängen. Damit einher geht das Verbot, die Stadt zu betreten oder zu verlassen – außer in Notfällen. Foxconn fürchtet, dass man neue Mitarbeiter deshalb nicht mehr in die Fabrik bekommt und auch lokale Personen könnten das Virus in die Produktion tragen. Immerhin soll die aktuelle Herstellung wie gewohnt laufen. In Henan sollen typischerweise 300.000 Personen für Foxconn arbeiten, in Spitzenzeiten aber noch deutlich mehr.

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(bsc)