Nächster VMware-Kunde weg? Rackspace testet Migration für 3000 VMs

Mit Rackspace beklagt der nächste Broadcom-Kunde die gestiegenen Lizenzkosten für VMware. Das Unternehmen testete die Migration für 3000 VMs.

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Visualisierte Datenströme im Server-Raum

(Bild: Gorodenkoff / Shutterstock.com)

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Der amerikanische IT-Dienstleister Rackspace hat Teile seiner virtuellen Infrastruktur von VMware zu Private Cloud Director (PCD) migiriert, der zum Cloud-Anbieter Platform9 gehört. Weil Broadcom die Lizenzgebühren für VMware stark anhob, testete Rackspace laut Bericht des Fachdienstes The Register den Umzug mit 50 virtuellen Maschinen, auf denen Datenbanken, Anwendungsserver und Software von Drittanbietern laufen. Nun erwägt das Unternehmen demnach eine Migration von 3000 VMs zu PCD.

Platform9 veröffentlichte PCD im vergangenen Jahr als mögliche Alternative für VMware und zielte auf einen ähnlichen Funktionsumfang ab. Die Plattform nutzt den quelloffenen KVM-Hypervisor, OpenStack und Kubernetes. Somit lassen sich virtuelle Maschinen und Container hosten, virtuelle Netzwerke ausführen und Speicher verwalten. Ebenfalls Teil von PCD ist vJailbreak, mit dem sich automatische Migrationen von VMware vornehmen lassen.

Die Migration von VMware mit vJailbreak sei günstiger als der von Analysten mit bis zu 3000 US-Dollar geschätzte Betrag, sagte Platform9-Mitgründerin Madhura Masasky gegenüber The Register. Weiterhin sei PCD bereits von einem Fortune-500-Unternehmen genutzt worden, um 40.000 virtuelle Maschinen von VMware zu migrieren, berichtete sie. Ein weiteres Fortune-500-Unternehmen aus Indien arbeite derzeit an einem Umzug in derselben Größenordnung. Zuvor hatte Broadcom auch andere Kunden verloren, etwa den österreichischen Cloud-Anbieter Anexia.

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Es gebe zwar wechselwillige Unternehmen, die mit Broadcom hadern. Andere Firmen seien eher auf Diversifikation bedacht, damit sie nicht von einem einzelnen Anbieter abhängig sind, der die Preise um das Zehnfache erhöhen könne, ordnet Masasky die Situation um VMware ein. Eine ähnliche Position vertritt Justin Kuss, Architekt für Anwendungs- und Plattformmodernisierung bei Rackspace. Er glaubt, dass Unternehmen nun prüfen, welche Alternativen es zu VMware gibt. Dennoch betont er, dass es eine Partnerschaft zu Broadcom gebe und Rackspace weiterhin VMware-Hosting anbieten wolle.

(sfe)