Nato will Gegner künftig auch mit Cyberwaffen bekämpfen
Für Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist klar: Es geht nicht mehr ohne Cyber-Eingriffe. Militärische Konflikte werden nun auch immer digital geführt.
Die Nato will bei ihren Einsätzen künftig auch Cyberwaffen einsetzen. Nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg einigten sich die Verteidigungsminister der Bündnisstaaten am Mittwoch auf einen Rahmen und Leitlinien für militärische Hackerangriffe. "Cyber wird künftig bei jedem potenziellen militärischen Konflikt eine Rolle spielen", sagte er.
Gegen Propaganda vorgehen, Funknetze abschalten
Mit gezielten Cyberattacken lassen sich beispielsweise Propagandaseiten des Gegners im Internet lahmlegen. Möglich wäre es aber auch, ganze Computer- oder Mobilfunknetze auszuschalten, um die Kommunikation oder die Stromversorgung von Militäranlagen zu stören. Eigene Fähigkeiten für Cyberangriffe will die Nato vorerst nicht entwickeln. Sie sollen im Ernstfall freiwillig von Mitgliedstaaten bereitgestellt werden.
Als Beispiel für den erfolgreichen Einsatz von Cyberwaffen nannte Stoltenberg den von den USA angeführten Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). In ihm werden regelmäßig die Kommunikations- und Computernetzwerke von IS-Kämpfern angegriffen. (kbe)