Negative Erwartungen belasten Lucent-Kurs

Der Börsenkurs von Lucent ist gestern nach Gerüchten über ein schlechtes Quartalsergebnis auf den tiefsten Stand seit Oktober 1998 gefallen.

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Von
  • Christian Rabanus

Der Börsenkurs des Telekommunikationsausrüsters Lucent ist gestern auf den tiefsten Stand seit Oktober 1998 gefallen. Bei Handelsschluss kostete das Wertpapier an der New Yorker Börse 30,88 US-Dollar, 1,56 US-Dollar weniger als vor dem Wochenende. Der Kursverlust ist eine Reaktion der Börse auf Gerüchte, dass Lucent in seinem vierten Geschäftsquartal 2000, das am 30. September endet, nicht die prognostizierten 27 Cent Gewinn pro Aktie gemacht haben wird. Viele Analysten sind der Meinung, dass sich in diesem Fall Lucent-Chef Richard McGinn nicht auf seinem Posten wird halten können.

Obwohl der Bedarf an Netzwerk-Produkten in den letzten Monaten stark zugenommen hat und auch in den nächsten Monaten und sogar Jahren nicht mit einer schwächeren Nachfrage zu rechnen ist, hat sich der Börsenwert der meisten Telekommunikations- und Netzwerkausrüster in der letzten Zeit deutlich vermindert. Börsenexperten führen das auf die Probleme der Ausrüster zurück, der großen Nachfrage nach neuen Produkten gerecht zu werden. Außerdem liefern sich Firmen wie Lucent, Nortel und Cisco erbitterte Konkurrenzkämpfe, in denen sie oft mit Kooperationen um die Gunst der Kunden werben. Das drückt wiederum auf die Gewinnspanne. Lucent schließlich hatte lange Zeit auch noch Probleme, die neuen Techniken in den Griff zu bekommen. In letzter Zeit hat das Unternehmen vor allem im Bereich der optischen Netze Boden an Nortel verloren. Mit hohen Investitionen versucht der Netzwerkriese, jetzt wieder zur Konkurrenz aufzuschließen. (chr)