Netflix-Chef sieht keine Vorteile durch Homeoffice

Reed Hastings, CEO von Netflix, hält Homeoffice für kein geeignetes Arbeitsmodell, glaubt aber nicht, dass es zukünftig ganz ohne gehen wird.

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Netflix-Chef sieht keine Vorteile durch Homeoffice

(Bild: XanderSt/Shutterstock.com)

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Der Chef des US-amerikanischen Streaming-Dienstes Netflix, Reed Hastings, hat sich skeptisch über Homeoffice geäußert und sieht darin vornehmlich Nachteile. Wie er in einem Interview mit dem Wall Street Journal ausführte, sei besonders das Diskutieren neuer Ideen schwieriger geworden. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie befinden sich viele der weltweit tätigen Netflix-Mitarbeiter derzeit im Homeoffice.

Auf die Frage des Wall Street Journal, ob es durch das Arbeiten zu Hause Vorteile gebe, sagte Hastings: "Nein. Ich sehe keine Vorteile. Vor allem sich international nicht persönlich treffen zu können, ist nur negativ." Weitere Beispiele fügte er jedoch nicht an. Nach dem Ende der Coronavirus-Pandemie will Hastings schnellstmöglich wieder zum herkömmlichen Arbeitsmodell mit Präsenz im Büro vor Ort zurückkehren. Aufgrund der Gefahr des Coronavirus, sei das aber erst dann möglich, wenn ein wirksamer Impfstoff gegen COVID-19 gefunden und die Mehrzahl der Leute geimpft wurde. Hastings schätzt, dass die Mitarbeiter sechs Monate danach wieder ins Büro zurückkehren könnten.

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Zugleich denkt Hastings aber nicht, dass es dann ganz ohne Homeoffice weitergehen wird. "Wenn ich raten müsste, wird die 5-Tage-Arbeitswoche aus vier Tagen im Büro und einem Tag virtuell von zu Hause aus bestehen. Ich wette, dass dort viele Unternehmen landen."

Während Hastings für sein Unternehmen und seine nach Unternehmensangaben rund 8600 Mitarbeiter (Stand 2019) keine Vorteile durch Homeoffice sieht, kommen Studien zu einem anderen Schluss. In einer Studie der Krankenkasse DAK zur Arbeit im Homeoffice heißt es beispielsweise, dass sich die Arbeit zu Hause positiv auf das Befinden der Arbeitnehmer auswirkt und weniger Stress erzeugt. Auch ließe sich Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren. Zusätzlich sei die Produktivität im Homeoffice deutlich angestiegen. Zwei Drittel großer Unternehmen der Informationswirtschaft in Deutschland wollen deshalb nach der Coronavirus-Pandemie an erweiterten Homeoffice-Modellen festhalten.

(olb)