Netzwerke: Auch Großbritannien erlaubt HPE, Juniper zu übernehmen

Kurz nach der EU-Kommission erhebt auch die britische Wettbewerbsbehörde keine Einwände gegen den Zusammenschluss von HPE und Juniper.​

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Schild von Hewlett Packard Enterprise

(Bild: Tomas Bazant/Shutterstock.com)

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Hewlett Packard Enterprise (HPE) hat einen weiteren Schritt zur geplanten Übernahme des Netzwerkspezialisten Juniper geschafft: Die britische Competition and Markets Authority (CMA) erhebt keine Einwände gegen die Übernahme. HPE will für Juniper insgesamt rund 14 Milliarden US-Dollar zahlen und hofft, dadurch sein Netzwerkgeschäft zu verdoppeln.

Vergangene Woche hat die EU-Kommission mitgeteilt, bei dem Zusammenschluss Junipers mit HPE keine Auflagen zu machen. Die Behörde hat keine Hinweise auf potenzielle umfangreiche Einschränkungen des Wettbewerbs im Markt des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) für Netzwerkgeräte wie Router und Switches erkannt. Die britischen CMA möchte ihre Begründung alsbald veröffentlichen.

Die vereinbarte Übernahme soll bis Ende 2024 oder spätestens Anfang 2025 abgeschlossen sein – sofern alle Wettbewerbsbehörden zustimmen. Das US-Justizministerium hat allerdings noch offene Fragen und daher noch keine abschließende Entscheidung gefällt. Das HPE-Management erwartet jedenfalls keine namhaften Schwierigkeiten.

Durch die Hinzunahme von Juniper möchte HPE Cisco als Nummer 1 im Netzwerkmarkt ablösen. Auch die Cloud-Angebote mit dem KI-Assistenten MIST AI aus dem Hause Juniper dürften im Enterprise-Umfeld gut zu HPE Aruba passen. Die kombinierten HPE-Networking-Geschäfte soll der jetzige Juniper-CEO Rami Rahim leiten und an HPE-CEO Antonio Neri berichten.

HPE ist am 1. November 2015 aus der Spaltung von Hewlett-Packard in HP (Computer und Drucker) sowie Hewlett Packard Enterprise (HPE, Dienstleistungen für Unternehmen) hervorgegangen. Wenige Monate zuvor hatte Hewlett-Packard den Netzwerkspezialisten Aruba Networks übernommen, der bei HPE verblieben ist und entsprechend als HPE Aruba auftritt. Juniper wurde 1996 gegründet und ist seit 1999 börsennotiert. Die Firma hat mehr als 11.000 Mitarbeiter, HPE etwa 62.000 (jeweils Ende 2023).

(ds)