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Neue Details zu Intels Pentium-D-Chipsätzen i945 und i955X

Mit RAID-5-Funktionen, HDTV-Unterstützung und bis zu sechs PCI-Express-x1-Ports wertet Intel seine kommenden Pentium-D-Chipsätze auf.

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Mit RAID-5-Funktionen, HDTV-Unterstützung und bis zu sechs PCI-Express-x1-Ports wertet Intel seine kommenden Pentium-D-Chipsätze auf.

Die Intel-Manager Bill Leszinske und Sunil Kumar kündigten auf der CeBIT neue Funktionen der im zweiten Quartal eingeplanten Chipsätze i945P, i945G und i955X für die LGA775-Prozessoren Pentium D, Pentium 4 und Celeron an. Demach soll nur der i955X bis zu 8 GByte Speicher unterstützen, die i945-Varianten bleiben auf 4 GByte beschränkt. Das würde auf längere Zeit noch keine Einschränkung bedeuten, weil sich Desktop-PC-Mainboards mit vier Speicherslots erst mit den wohl noch für einige Zeit nicht verfügbaren, ungepufferten 2-GByte-DIMMs auf mehr als 4 GByte aufrüsten lassen. Doch die i945-Typen sollen auch kein "Memory Remapping" unterstützen, sodass beim Einsatz von vier 1-GByte-DIMMs auch weiterhin nicht deren volle Kapazität nutzbar ist. Wer mehr als ungefähr 3 GByte freien Speicher in einem x86-System benötigt, muss bei Intel also zum i955X (Glenwood) oder einem Xeon-System greifen; außerdem sind selbstverständlich ein EM64T- oder PAE-tauglicher Prozessor sowie ein Betriebssystem nötig, die RAM-Adressen jenseits von 232 Byte ansprechen können (etwa ein x64-Windows oder Linux). Die AMD64-Prozessoren unterstützen Memory Remapping, wenn das Mainboard-BIOS mitspielt, allerdings lassen sich zurzeit nur Sockel-939- und Sockel-940-Mainboards mit mehr als 2 GByte RAM ausrüsten.

Im Unterschied zu den i945-Typen soll der i955X auch ECC-Speicherschutz und den Pentium Extreme Edition unterstützen, dessen beide Kerne mit Hyper-Threading arbeiten, sich also dem Betriebssystem als vier logische Prozessoren präsentieren. Bei den beiden Kernen des Pentium D ist Hyper-Threading deaktiviert.

Die "R"-Version der kommenden Southbridge ICH7 soll umfangreiche Serial-ATA-RAID-Funktionen bringen, außer den RAID-Levels 0, 1 und 10 auch RAID 5. Dabei betont Intel, über einfache RAID-5-Fähigkeiten hinaus zu gehen: Nach dem Ausfall einer der mindestens drei (und höchstens vier) Festplatten eines RAID-5-Verbunds am ICH7R soll die Daten-Wiederherstellung besonders schnell erfolgen und auch dann sicher beendet werden können, wenn zwischenzeitlich der Strom ausfällt. Zur Transfergeschwindigkeiten der ICH7R-RAID-5-Lösung machte Intel noch keine Angaben, aber zur Kapazität: Beim Einsatz von drei 400-GByte-Festplatten sollen netto 800 GByte nutzbar bleiben.

Außerdem kündigte Sunil Kumar das vom Vorgänger IHC6R bekannte Matrix RAID auch für den ICH7R an: Damit lassen sich zwei Daten-"Volumes" unterschiedlichen RAID-Typs gleichzeitig auf denselben Festplatten nutzen, also beispielsweise ein sicheres RAID 5 und ein schnelles RAID 0 (über alle vier SATA-II-Ports). Der ICH7R soll sechs statt wie die bisherigen ICH6- und die einfachen ICH7-Typen nur vier PCIe-x1-Ports bieten. Alle ICH7-Varianten unterstützen den SATA-II-Standard inklusive schnelleren 3-GBit/s-Transfers und NCQ.

Den integrierten Grafikern des i945G (Lakeport G) nennt Intel Graphics Media Accelerator (GMA) 950. Er soll im Benchmark 3DMark05 doppelt so schnell sein wie der Vorgänger GMA 900 im i915G -- das ist möglicherweise eine Kampfansage an ATIs Radeon Xpress 200. Der GMA 950 soll vom schnelleren DDR2-667-RAM an den neuen Chipsätzen profitieren und mit 400 MHz interner Taktfrequenz arbeiten. Vor allem zum Einsatz als Grafiklösung für Wohnzimmer-PCs als Baustein der Digital-Home-(DH-)Plattform Anchor Creek soll der i945G Interlacing-HDTV-Auflösungen unterstützen (1080i, auch 720p) und die Video-Qualität durch dynamisches De-Interlacing verbessern können. In Zusammenarbeit mit TV-Chip-Herstellern will Intel Media Expansion Cards ermöglichen, die den am i945G vorhandenen PCIe-x16-Slot in abgewandelter Form nutzen: Wie die von früheren grafikfähigen Chipsätzen schon bekannten ADD-Karten rüsten sie einen DVI-Port und einen TV-Ausgang nach, beim i945G auch einen analogen HDTV-Ausgang (etwa die in Japan übliche D-Buchse). Bis zu zwei TV-Empfängerchips sollen auch noch auf eine solche Karte im PEG-Slot passen und per PCIe x1 mit dem Chipsatz kommunizieren. Alternativ lässt sich eine PCIe-Grafikkarte einstecken.

Intel stellt auf der CeBIT in Halle 2 an Stand A46 aus, dort ist ein Pentium-Extreme-Edition-Rechner bereits im Einsatz zu bewundern. Zur Leistung des neuen Doppelkern-Prozessor ssagt Intel noch nichts konkretes, verweist aber auf die Fähigkeiten von zwei Xeons mit gleicher Taktfrequenz und Cache-Ausstattung. (ciw)