Nächste Finanzierungsrunde könnte OpenAI grundlegend verändern

Rund 6,5 Milliarden US-Dollar neues Kapital wollen die ChatGPT-Macher einsammeln. Dafür stellen Investoren wie Nvidia einem Bericht zufolge Bedingungen.

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Sam Altmann könnte vor einer schwierigen Entscheidung stehen.

(Bild: DIA TV/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst

In Form von Wandelanleihen und mit höherer Gewinnbeteiligung will OpenAI in den kommenden Wochen seine nächste Finanzierungsrunde abwickeln. Dabei wird das Unternehmen früheren Berichten zufolge mit rund 150 Milliarden US-Dollar bewertet. Nun sollen 6,5 Milliarden mehr investiert werden.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters aus namentlich nicht genannten Quellen berichtet, stellen die neuen und auch bestehende Investoren dabei aber eine Bedingung, deren Erfüllung das Unternehmen grundlegend verändern könnte. OpenAI selbst wird, anders als einige Tochterunternehmen, noch als "non-profit" geführt, was nicht heißt, dass keine Gewinne anfallen dürfen. Vielmehr gilt im Falle von OpenAI, dass Investoren nur maximal das 100-fache ihres angelegten Gelds als Gewinn ausgeschüttet bekommen. Jeder Betrag darüber bleibt beim Unternehmen. Das macht die Investition für reine Spekulation weniger attraktiv, und auch der immer wieder vermutete Börsengang von OpenAI ist nicht in Sicht.

Sollte die Firma diese Regel ändern, bräuchte sie unter anderem die Zustimmung ihres Verwaltungsrats, in dem Gründer Sam Altmann inzwischen den Ton angibt. Er wurde im November 2023 kurzfristig entlassen, nachdem es zum Streit um den verantwortungsvollen Umgang mit KI gekommen war. Die Mitarbeiter rebellierten dagegen, und im März 2024 kehrte Altmann mit drei neuen Gremiumsmitgliedern zurück. Sein Wort über die Ausrichtung von OpenAI dürfte folglich auch bei der Finanzierung entscheidend sein.

Gleich, wie die neue Finanzierungsrunde gestaltet wird: OpenAI braucht ständig frisches Geld, obwohl die Umsätze anhaltend steigen. Die Firma macht weiterhin Verlust, denn die Entwicklung neuer KI-Modelle wird immer teurer. Erst in dieser Woche hatte das Unternehmen die neuen Modelle "o1-Preview" und "o1-mini" vorgestellt, die unter anderem komplexe wissenschaftliche Probleme besser verstehen. Auch über den Bau eigener Chipfabriken hatte Altmann schon laut nachgedacht.

Bestehende und auch neue Investoren wollen weiterhin Geld in das Unternehmen stecken, dessen ChatGPT auch in dieser Woche bei der Vorstellung der neuen iPhones mit "Apple Intelligence" eine große Rolle spielte. Sowohl Apple wie auch der Marktführer für Chips zum Training von KI-Modellen, Nvidia, sollen zu den neuen Geldgebern gehören, auch Microsoft soll seine bestehende Beteiligung aufstocken. Mit einer Entscheidung rechnen die Quellen von Reuters innerhalb der nächsten beiden Wochen.

(nie)