Neue Messwerte: Nikon Coolpix L810, P510 und S9300

Die drei Coolpix-Kameras fallen durch ihren großen Brennweitenbereich auf. Zwischen 18-fach und 42-fach liegt der Zoomfaktor der Bridge- und Travelzoom-Kameras. Im heise Foto Testlabor mussten die Superzoomer ihre Qualität unter Beweis stellen.

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Kompaktkameras mit großem Zoombereich erfreuen sich vor allem als Reisebegleiter großer Beliebtheit. Denn mit so einem Multitalent ist man für nahezu jede Aufnahmesituation gewappnet. Nikon hat mit den Coolpix-Modellen L810, P510 und S9300 gleich drei aktuelle Kameras im Sortiment, die mit einem großen Brennweitenbereich punkten wollen. Der große Zoomfaktor stellt die Ingenieure vor eine schwierige Aufgabe, denn wo eine Festbrennweite auf maximale Qualität getrimmt werden kann, gilt es bei Zoomobjektiven einen Kompromiss zu finden, der ansehnliche Abbilungseigenschaften von Weitwinkel bis Supertele ermöglicht. In unserem Labor haben wir getestet inwieweit das den Technikern von Nikon gelungen ist.

Nikons Superzoomer (10 Bilder)

Nikon Coolpix P510

Im heise Testlabor mussten Nikons Superzoom-Kameras zeigen was sie können. Mit ihrem 42fach-Zoom (24-1000 mm) deckt die Coolpix P510 einen enormen Brennweitenbereich ab. (Bild: Nikon)

Coolpix L810

(Bild: Nikon)

Coolpix L810
Nikon schickt die Coolpix L810 mit einem heute beinahe unüblichem CCD-Sensor (1/2,3-Zoll) und 16 Megapixel Auflösung ins Rennen. Mit einem 26-fach-Zoom deckt die Bridgekamera einen Brennweitenbereich von ungewöhnlich weitwinkeligen 22,5 bis 585 Millimetern ab. Die Lichtstärke reicht von f/3.1 in Weitwinkel- und f/5.9 in Telestellung. Die L810 lässt sich ausschließlich über Automatiken bedienen. Weder der Fokus, noch die Belichtungseinstellungen lassen sich manuell wählen. Wie die L810 unsere Testszene gemeistert hat zeigt die folgende Bilderstrecke. Die detaillierten Messwerte finden Sie im Datenblatt der Kamera.

Messwerte: Wie alle drei getesteten Kameras zeigt die L810 im Weitwinkel eine sehr gute zentrale Auflösung von 1545 LP/Bh bei ISO 100. In den Ecken bleibt davon allerdings nicht viel übrig (977 LP/Bh) und mit steigender Empfindlichkeit und größerer Brennweite nimmt die Auflösung dramatisch ab. Ein typisches Problem großer Brennweitenbereiche. Beim Rauschverhalten zeigt sich die Kamera auf durchschnittlichem Niveau und auch bei der Auslöseverzögerung bricht sie keine Rekorde.

Testszene Nikon Coolpix L810 (5 Bilder)

Testszene ISO 100

Bei ISO 100 zeigt die L810 ein passables Ergebnis mit satten Farben und einer formal hohen Auflösung in der Mitte. Typisch für extreme Zoomobjektive fällt die Schärfe zum Rand hin heftig ab.

Coolpix P510

(Bild: Nikon)

Coolpix P510
Die Coolpix P510 legt beim Zoombereich eine deutliche Schippe drauf und deckt mit ihrem 42-fach Zoom einen rekordverdächtigen Brennweitenbereich von 24–1000 Millimetern ab. Auch bei der weiteren Ausstattung hat sich Nikon nicht zurückgehalten und bietet neben einem schwenkbaren, 3-Zoll großen LC-Display, einen digitalen Sucher. Mit einem eingebauten GPS-Empfänger können Ortsdaten zu den Bildern gespeichert werden. Bei den Belichtungseinstellungen haben Fotografen die Wahl zwischen P/A/S/M. Im Unterschied zur L810 setzt Nikon bei der P510 auf ein 16 Megapixel CMOS-Sensor (1/2,3-Zoll). Unsere Testszene gibt einen ersten Eindruck über dessen Qualitäten; Messwerte zu Auflösung und Rauschverhalten finden Sie hier.

Messwerte: Die Coolpix P510 löst mit 1709 LP/Bh nahe am theoretisch Möglichen auf. Dies allerdings auch nur im Weitwinkel, bei ISO 100 und in der Mitte des Bildes. Trotz allem ist die Auflösung im Vergleich mit der L810 deutlich besser und erreicht bei ISO 3200 einen Wert, den die L810 bei ISO 1600 liefert. Schwächen zeigen sich allerdings beim Weißabgleich, hier sind die beiden anderen Testkandidaten treffsicherer. Das Rauschverhalten liegt auf einem ähnlichen Niveau, wie das der L810 und S9300.

Testszene Nikon Coolpix P510 (6 Bilder)

Testszene ISO 100

Die Bildqualität bei ISO 100 ist gut, der Schärfeabfall in den Ecken hält sich in Grenzen.Zum Rand zeigen sich Farbsäume an kontrastreichen Kanten.

Coolpix S9300

(Bild: Nikon)

Coolpix S9300
Die S9300 bietet den geringsten Zoomfaktor der drei Kameras. Mit ihrem 18-fach Objektiv fällt sie allerdings auch deutlich kleiner aus und passt problemlos in die Jackentasche. Der Brennweitenbereich reicht von 25 bis 450 Millimeter und prädestiniert die Kamera als Travelzoom. Was auch der eingebaute GPS-Empfänger unterstreicht und die S9300 zu einem nützlichen Reisebegleiter macht. Die weitere Ausstattung richtet sich eher an Einsteiger, so gibt es keine manuellen Belichtungseinstellungen, statt dessen bestimmt eine Automatik die Kombination für Belichtungszeit und Blende. Wie sich die S9300 bei unterschiedlichen ISO-Werten verhält, zeigt die Bilderstrecke. Messwerte finden Sie in unserer Kameradatenbank.

Messwerte: Bei der Auflösung zeigt die Coolpix S9300 eine ähnliche Leistung wie die P510. Gerade bei höherer Empfindlichkeit liefert der CMOS-Sensor von S9300 und P510 eine bessere Leistung als der CCD in der L810. Perfekt gerät der Weißabgleich und auch die Auslöseverzögerung ist mit 0,38 Sekunden schnell. Bei unserer Rauschmessung liefert die Coolpix S9300 das beste Ergebnis der drei Kandidaten.

Testszene Nikon Coolpix S9300 (6 Bilder)

Testszene ISO 125

Die S9300 zeigt schon bei ISO 125 eine eher geringe Detailschärfe, die zum Rand auch noch abnimmt. Kontrastreiche Kanten an den Bildrändern offenbaren Abbildungsfehler in Form chromatischer Aberration.

(tho)