Neue Notebooks mit Intel- und AMD-CPU: Marktstart mit Fragezeichen

Seite 2: OLED-Flut

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Für seine Nicht-Gaming-Notebooks nutzt Asus wiederum einen anderen Paneltyp ausgiebig: OLEDs. Bei kompakten 13-Zöllern wie dem ZenBook S 13 (ab 2000 Euro) ist das nichts Ungewöhnliches mehr, wohl aber bei Geräten wie dem ZenBook Pro 15 Flip (ab 1400 Euro) und dem ZenBook Pro 16X (ab 3000 Euro): Wie schon die Bezeichnungen verraten, haben die OLED-Bildschirme dort große Diagonalen von bis zu 16 Zoll.

Das Doppel-Display-Gerät ZenBook Pro Duo kommt in zwei Größen mit 14- oder 15-Zoll-OLED (ab 1900 Euro) als Hauptbildschirm und einem IPS-Panel als Zweitbildschirm. Letzteres hat die volle Breite des Hauptschirms, aber nur etwa die halbe Höhe.

Und auch bei der günstigeren Notebookserie VivoBook setzt Asus im großen Stil auf OLEDs. Sowohl das VivoBook S als auch das VivoBook Pro gibt es in den Größen 14, 15 und 16 Zoll sowie mit AMD- oder Intel-Prozessoren. Die Preise starten bei 1300 Euro; teurere Modelle mit X im Namen haben ein Vollmetallgehäuse.

Noch etwas günstiger wird es bei Acer: Das Swift 3 kostet ab 1000 Euro und bringt in der 2022er-Version (SF314-71) erstmals ebenfalls ein 14-Zoll-OLED mit. Ungewöhnlich: In dem 1,4 Kilogramm schweren Notebook arbeiten Core-i-Prozessoren der H-Familie ohne Zusatz-GPU.

Bei Lenovo findet man OLED-Panels in den Yoga-Baureihen Slim 9i (ab 1900 Euro), 7 (ab 1300 Euro) und Slim 7(i) Pro (ab 1000 Euro), doch nur beim 9i ist es quer durch alle Ausstattungsvarianten an Bord. Alle eben genannten Notebooks mit OLED(-Option) haben Bildschirme im 16:10-Format.

Ein OLED mit noch mehr Bildhöhe bietet nur HPs Spectre x360 13,5 (ab 1500 Euro) – dank 3:2-Seitenverhältnis. Die diesjährige Neuauflage ist eines der ersten Notebooks mit einer neuen CPU-Klasse, nämlich Intels ADL-U-Prozessoren mit nur 9 bis 15 Watt Abwärme. Deren Kombination aus zwei P- und acht E-Kernen sollte es in etwa ebenbürtig zu den bislang verwendeten Vierkernern der elften Core-i-Generation machen – an die 28-Watt-Prozessoren ADL-P, die in vielen anderen kompakten Notebooks des Jahrgangs 2022 ihren Dienst verrichten, kommt es aber nicht heran.

Ebenfalls mit OLED werden das Envy x360 13,3 (ab 1300 Euro), das Spectre x360 16 und Envy x360 16 (beide ab 1700 Euro) bestückt, aber jeweils nur in teureren Konfigurationen. Die beiden 16-Zöller nutzen optional Grafikchips aus Intels neuer Arc-Serie.

Nicht mit OLED, aber dennoch meldenswert: Framework hat kürzlich das versprochene Mainboard mit zwölfter Core-i-Generation angekündigt. Damit bestückte Laptops sollen ab Juli ausgeliefert werden; bisherige Modelle mit elfter Core-i-Generation gehen in den Abverkauf. Zum gleichen Zeitpunkt soll man das neue Mainboard mit aufgelöteten Prozessoren als separates Ersatzteil bekommen können, um den reparaturfreundlichen Laptop aufzurüsten.

Upgrade-Versprechen eingelöst: Framework liefert in Kürze Mainboards mit der zwölften Core-i-Generation, mit denen man bisher verkaufte Laptops selbst aufrüsten kann.

(Bild: Framework)

Dass AMD inzwischen PC-Prozessoren der Ryzen-7000-Generation angekündigt hat (siehe S. 38), lässt Notebookinteressierte erst mal kalt: Das ist zunächst nur was für Desktop-PCs. Wie eingangs erwähnt haben es bislang noch nicht einmal Ryzen-6000U-Notebooks in die Läden geschafft. Schon jetzt ist aber klar, dass die Mittelklasse weiterhin mit älterer Ryzen-5000-Technik vorliebnehmen muss.

Am Intel-Ufer verwenden Hersteller für Mittelklassegeräte wiederum gern die schwächeren ADL-U-Modelle, um dadurch ein Unterscheidungsmerkmal zu teureren Baureihen mit ADL-P zu schaffen. Mit abgespecktem Core i3-1215U (2P + 4E) findet man vereinzelt schon Brot-und-Butter-15-Zöller wie Lenovos IdeaPad 3 (15IAU7) ab 600 Euro bei ersten Händlern gelistet – aber nicht auf Lager.

Künftig könnte sich das noch weiter fragmentieren: Für günstige Notebooks soll noch vor Jahresende eine neue AMD-Prozessorbaureihe mit Codenamen "Mendocino" debütieren. Die neuen Low-End-CPUs vereinen vier ältere Zen-2-Kerne mit einer neueren RDNA-2-Grafikeinheit – das erinnert stark an den Spezialchip, der in Valves mobiler Spielkonsole Steam Deck arbeitet.

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(mue)