Neue Server mit acht Xeons von Hewlett Packard

Hewlett-Packard will mit den vom Compaq-Zweig der neuen HP entwickelten 8-Wege-Servern DL740 und DL760 G2 die Marktführung in diesem Server-Segment weiter ausbauen.

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Hewlett-Packard will mit den vom Compaq-Zweig der neuen HP entwickelten 8-Wege-Servern ProLiant DL740 und ProLiant DL760 G2 die Marktführung in diesem Server-Segment weiter ausbauen.

In den beiden Servern arbeiten bis zu acht Intel-Xeon-MP-Prozessoren (Gallatin) mit 1,5 oder 2,0 GHz Taktfrequenz, 512 KByte L2-Cache und 1 oder 2 MByte L3-Cache. Der ProLiant DL740 hat ein besonders kompaktes Rack-Gehäuse mit 4 Höheneinheiten, der flexibler konfigurierbare DL760 G2 kommt in einem 7-HE-Einschub.

Herzstück beider Server ist der bereits vor einem Jahr auf der CeBIT 2002 vorgestellte Compaq-Chipsatz F8, der besondere Memory-Resiliency-Funktionen zur Sicherung der Daten im Hauptspeicher mitbringt. Das Hot-Plug RAID Memory der Server führt eine RAID-artige redundante Speicherung der Daten aus, defekte Module lassen sich dabei im laufenden Betrieb tauschen. Der F8-Chipsatz steuert vier paralelle Speicherkanäle mit Registered-PC133-ECC-DIMMs an und erreicht so eine Datentransferrate, die die Leistung der FSB400-Schnisttelle der Xeon-MP-Prozessoren übertrifft. Alle vier Speicherkanäle müssen jeweils mit identischen Modulen aufgerüstet werden, ein fünfter Kanal speichert die redundanten Bits für die Memory-RAID-Funktion. Mit kommenden 2-GByte-DIMMs lässt sich der Hauptspeicher auf 64 GByte aufrüsten (80 GByte brutto mit dem fünften Kanal).

Der F8-Chipsatz ermöglicht es auch, zusätzlichen Speicher im laufenden Betrieb hinzuzufügen. Diese Funktion unterstützen allerdings die Server-Versionen von Microsoft Windows 2000 bisher nicht, dazu sind erst Versionen von Windows 2003 Server (vormals .NET Server) in der Lage, die ab Ende April erwartet werden. Diese sollen dann auch mit der Hyper-Threading-Technik der Xeons besser zurechtkommen -- die Verzögerungen bei der Einführung der neuen Microsoft-Server-Betriebssysteme frustrieren Intel und andere Server-Hersteller wie IBM und machen auch AMDs Opteron den Start nicht leichter.

Server-Kunden ärgern sich auch über den Lizenz-Wirrwarr, der bei Windows 2000 Server durch Hyper-Threading entsteht und schalten daher Hyper-Threading oft ab. Selbst einige große Software-Anbieter haben immer noch keine für die Hyper-Threading-Technik und ihre virtuellen Zusatzprozessoren angepassten Lizenzbedingungen veröffentlicht. Benchmarks, die die hohen Leistungen der neuen Multi-Xeon-Systeme zeigen sollen, fahren die Serverfirmen allerdings meist unter Vorab-Releases von Microsoft Windows 2003 Server.

Die beiden neuen ProLiants nehmen jeweils maximal zwei 4P Processor Bricks auf, die der Chipsatz zu einem 8-Wege-System verkoppelt. Diese Bauform erinnert an den sehr erfolgreichen IBM eServer xSeries 440 und den Fujitsu-Siemens Primergy T850. Wie diese Konkurrenten sind auch die ProLiant-8-Wege-Server partitionierbar.

Laut IDC Server Tracker hielt HP im 3. Quartal 2002 einen Marktanteil von 45 Prozent im Segment der 8-Prozessor-Server mit 32-Bit-Prozessoren. Auch bei den Blade-Systemen sieht sich HP an der Spitze. (ciw)