Neue Serverprozessoren von AMD
Der Piledriver-Kern ist nun auch in AMDs Serverprozessoren eingezogen. Dank größerem TLB kann er zuweilen eine deutliche Performanceverbesserung gegenüber dem Vorgänger erzielen.
Der Piledriver-Kern ist nun nach den Vishera für Desktops-PCs und Trinity für kleinere Desktop-PCs und Notebooks auch in AMDs Serverprozessoren eingezogen. Für den Sockel G34 für 4 HT-Links und 4 Speicherkanäle ist die 6300-Famile (Codename Abu Dhabi) vorgesehen, die wie Vorgänger Interlagos zwei Prozessor-Chips in einem Modul vereint. Zu ihr gehören Versionen mit 4 bis 16 Kernen im TDP-Bereich von 85 bis 140 Watt . Die 4300-Famile (Seoul) beschränkt sich auf nur einen Chip im Gehäuse mit zwei Speicherkanälen und zweimal HT im C32-Sockel. Beide Familien sind pinkompatibel zu den Vorgängern und sollten in alten Boards nach einem BIOS-Update laufen.
Piledriver bietet ein paar kleinere Verbesserungen in den Caches und den Puffern, insbesondere eine Verdopplung des Translation Lookaside Buffer (L1-DTLB) für Daten von 32 auf 64 Einträge.
Hinzu kommen einige neue, beziehungsweise, freigeschaltete Befehle: Die Fused-Multiply-Add-Befehle FMA3 sind mit drei Operanden kompatibel zum kommenden Intel-Prozessor Haswell. Float16 wird als Datentype eingefĂĽhrt, so wie es Intel schon beim Ivy Bridge vorgenommen hat. Daneben gibt es noch einige nĂĽtzliche Bit-Manipulationsbefehle.
Dem vergrößerten L1-DTLB ist es wohl zu verdanken, dass ein Benchmark, SPECjbb2005, der viele Java-VMs anwirft, kräftig zulegen konnte. AMD gibt für den Opteron 6380 eine Steigerung von 24 Prozent gegenüber einem um 100 MHz langsameren Opteron 6278 an. Beim Energieeffizenz-Benchmark SPEC-Power, der auf SPECjbb2005 zurückgreift, kommen dann sogar 40 Prozent bessere Werte zustande.
Im c't-Labor erreichte ein Testsystem mit Opteron 6380 (2,5 GHz) und DDR3-1666 in der SPEC-CPU2006-Suite nach dem ĂĽblichen c't-Szenario (volle 64 Bit, keine Zusatzbibliotheken, keine Verwendung groĂźer Speicherseiten) 439 SPECint_rate_2006base und 363 SPECfp_rate_2006base. Gemessen wurde dabei unter Ubuntu 12.04 Server mit dem Code des AMD-open64-Compilers 4.52 mit Architekturflag -march=bdver2. Unter dem gleichen Messszenario erreichte der Opteron 6276 (Interlagos) mit 2,3 GHz 380 SPECint_rate_2006base und 336 SPECfp_rate_2006base. AMD selbst beziffert den Performancezuwachs bei CPU2006 gegenĂĽber einem um 100 MHz langsameren Opteron 6278 (2,4 GHz) mit 7 bis 8 Prozent.
Zum Vergleich: Intels Xeon-E5 2690 mit 2,9 GHz schaffte in diesem Szenario bei 2,9 GHz Takt etwa 30 Prozent höhere Werte -- dafür kostet er aber auch das Doppelte.
Opteron 6300 ( Abu Dhabi) |
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Model | Kernzahl | Kerntakt |
Turbo (alle Kerne) |
Maximal Turbo | TDP | OEM-Preis ab 1000 |
6386 SE | 16 | 2,8 GHz | 3,2 GHz | 3,5 GHz | 140 W | $1392 |
6380 | 16 | 2,5 GHz | 2,8 GHz | 3,4 GHz | 115 W | $1088 |
6378 | 16 | 2,4 GHz | 2,7 GHz | 3,3 GHz | 115 W | $867 |
6376 | 16 | 2,3 GHz | 2,6 GHz | 3,2 GHz | 115 W | $703 |
6348 | 12 | 2,8 GHz | 3,1 GHz | 3,4 GHz | 115 W | $575 |
6344 | 12 | 2,6 GHz | 2,9 GHz | 3,2 GHz | 115 W | $415 |
6328 | 8 | 3,2 GHz | 3,5 GHz | 3,8 GHz | 115 W | $575 |
6320 | 8 | 2,8 GHz | 3,1 GHz | 3,3 GHz | 115 W | $293 |
6308 | 4 | 3,5 GHz | - | - | 115 W | $501 |
6366 HE | 16 | 1,8 GHz | 2,3 GHz | 3,1 GHz | 85 W | $575 |
(as)