Neue Standards für Linux in der Telekommunikation und im Rechenzentrum

Das OSDL hat die Spezifikationen für Carrier Grade Linux und Data Center Linux überarbeitet und erweitert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 82 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Das Open Source Development Lab (OSDL) hat neue Spezifikationen zu Data Center Linux (DCL) für den Einsatz in Unternehmen und Carrier Grade Linux (CGL) für den Einsatz in der Infrastruktur von Telecom- und IP-Carriern herausgegeben.

Nach Ansicht des OSDL verbreitet sich Linux zunehmend unter Telekommunikationsanbietern und Herstellern von Telecom-Equipment. Momentan gebe es CGL-Produkte von insgesamt 22 Firmen, davon sechs Linux-Distributoren und 16 Hersteller von Netzwerk-Equipment. Mit der als Technology Release bezeichneten Veröffentlichung der Spezifikation 3.0 für CGL will das OSDL die Akzeptanz für Linux in diesem Bereich weiter fördern. Die Spezifikation führt in sechs Bereichen die Anforderungen auf, die ein Linux-System als CGL erfüllen muss; dazu gehören unter anderem 99,999 Verfügbarkeit ohne Ausfallzeiten für Wartung und Erweiterung, Remote Management und Remote Monitoring sowie Entsprechung zu diversen Standards für Internet-Provider und Telecom-Carrier.

Die Spezifikation 1.1 von DCL soll vor allem in den Bereichen Sicherheit, Hot-Plugging, bei Cluster-Systemen und bei Storage Area Networks (SAN) Verbesserungen bringen. Zu jedem dieser Bereiche, die als besonders wichtig für Linux-Anwender in Firmen, Hersteller und Entwickler identifiziert worden seien, habe man Arbeitsgruppen eingerichtet, deren Ergebnisse nun in die Spezifikation eingeflossen seien, erklärte das OSDL.

Das OSDL ist eine Gemeinschaftsunternehmung von im Linux-Umfeld engagierten Firmen wie Hewlett-Packard, IBM, Intel, Red Hat, Novell und einigen weiteren. Linux-Erfinder Linus Torvalds und Kernel-Programmierer Andrew Morton, die beiden führenden Entwickler am Linux-Kernel 2.6, sind beim OSDL angestellt. Vor kurzem hat sich zudem der Samba-Vater Andrew Tridgell dem OSDL als Fellow angeschlossen. Neben den Projekten Carrier Grade Linux und Data Center Linux betreibt das OSDL seit Anfang vergangenen Jahres auch eine Arbeitsgruppe zu Desktop-Linux. (jk)