Neue Zahlen zum Fotomarkt: 2000 Auslösungen pro Sekunde
Smartphones beflügeln den Foto- und Imagingmarkt. Auch spiegellose Systemkameras sind weiter im Aufwind. Noch nie gab es so viele Auslösungen pro Sekunde in Deutschland wie heute.
Der Photoindustrie-Verband hat eine aktuelle Einschätzung zum Foto- und Imagingmarkt herausgegeben. Demnach bereicherten Smartphones und Tablets die Branche nachhaltig. Insgesamt – also Kamerahandys, Smartphones und Camdcorder einbezogen – seien derzeit weltweit über 4,4 Milliarden Aufnahmegeräte in Gebrauch, in Europa allein etwa 1 Milliarde.
Der Verband erwartet für 2012 einen weiteren Anstieg: So sollen in diesem Jahr weltweit etwa 143 Millionen Kameras abgesetzt werden. In 2011 waren es weltweit nur etwa 140 Millionen. Außerdem werden in diesem Jahr weltweit etwa 700 Millionen Smartphones verkauft, meldet der Verband unter Berufung auf GfK und IDC. Im Vergleich: In 2011 wanderten nur etwa 450 Millionen mobile Alleskönner über die Ladentheken.
Prognosen fĂĽr Deutschland
Als anschauliches Beispiel für das Wachstum der Branche dient dem Verband die Auslösefreundigkeit der Deutschen. 120 Mal in der Sekunde sei zu den Hochzeiten der analogen Fotografie eine Kamera hierzulande ausgelöst wurden, vor sechs Jahren waren es schon 500 Klicks pro Sekunde und heute sollen es – auch dank Smartphone und Tablet – mindestens 2000 sein.
Der Kameramarkt in Deutschland wird nach den Prognosen des Photoindustrie-Verbands allerdings leicht schrumpfen. Zu erwarten sei ein Absatz von 8,5 Millionen Geräten insgesamt. In 2011 waren es noch 8,6 Millionen. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort, der wohl vor allem auf das Konto der kompakten Digitalkameras geht.
Spiegellose Systemkameras im Ăśberblick (35 Bilder)
Sony A7R II
Stetigen Wachstum hingegen gibt es bei den Systemkameras. So werden nach den aktuellen Prognosen in 2012 insgesamt 1,16 Millionen dieser Geräte verkauft – davon etwa 980.000 Spiegelreflexkameras und 180.000 spiegellose Systemkameras. Im Vorjahr wurden noch insgesamt 1,1 Millionen der Geräte mit Wechseloptik verkauft.
Wertschöpfung ebenso wichtig wie Mengenabsatz
Wichtiges Thema der Branche sei auch die mit dem Mengenabsatz verbundene Wertschöpfung. Diese lag in Deutschland für Kameras in 2011 drei Mal so hoch wie 1981, so der Photoindustrie-Verband. Dies sei unter anderem auf den doppelt so hohen Durchschnittspreis in 2011 von über 200 Euro zurückzuführen.
Ă„hnlich verhalte es sich auch bei Objektiven. Hier lag der Durchschnittspreis laut Verband 1991 bei 186 Euro, bei einem Absatz von 720.000 Objektiven. In 2001 ging der Objektivabsatz auf 381.000 zurĂĽck, der Durchschnittspreis stieg aber auf 275 Euro an. In 2011 wurden in Deutschland ĂĽber 1,6 Millionen Objektive zu einem Durchschnittspreis von 297 Euro verkauft. (ssi)