Neues Wettbewerbsverfahren gegen Apple – diesmal auch wegen Beats

In Italien haben Kartellwächter Ermittlungen gegen den iPhone-Hersteller eingeleitet. Es geht um Verkaufsabsprachen mit Amazon.

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Beats

Apple kaufte Beats für rund drei Milliarden Dollar.

(Bild: dpa, David Ebener)

Lesezeit: 2 Min.

Apple bekommt es in Italien mit einem neuen Wettbewerbsverfahren zu tun. Diesmal geht es weder um den App Store noch um Apple Pay, die beide aktuell von der EU-Kommission kartellrechtlich untersucht werden. Stattdessen hat die Autorità Garante della Concorrenza e del Mercato, kurz AGCM, einem Medienbericht zufolge einen Blick auf Apples Verhalten auf dem Marktplatz des E-Commerce-Giganten Amazon geworfen.

Konkret geht es um Produkte von Apples Audiotochter Beats by Dre, die bei dem Shopping-Anbieter gehandelt werden – sowie um Geräte und Zubehörprodukte von Apple selbst. Laut der AGCM könne es sein, dass Apple und Amazon eine "den Wettbewerb beeinträchtigende Zusammenarbeit" pflegten. Dabei soll es zu verbotenen Absprachen gekommen sein, die dazu führten, dass andere Elektronikhändler, die nicht in Apples offiziellem Verkaufsprogramm verzeichnet sind, ihre Produkte auf dem Marktplatz nicht verkaufen dürfen.

Tatsächlich gibt es Verträge zwischen Apple und Amazon, seit dem beide Firmen im Jahr 2018 erstmals eine offizielle Verkaufspartnerschaft gestartet haben. Zuvor war Amazon kein offizieller Apple-Retail-Kanal und Produkte kamen nur von Drittanbietern. Nun gibt es spezielle Vorgaben für Händler, die offiziell Apple-Produkte auf Amazon anbieten wollen.

Das hatte – zunächst in den USA – sogar Auswirkungen auf die Verkäufe von Gebrauchtprodukten, denn Apple erlaubte deren Händler nur dann ein Angebot auf Amazon, wenn sie bestimmte Umsatzwerte erreichten. Auch beim Verkauf normaler Produkte wurden die Zügel angezogen. Da Amazon der wichtigste E-Commerce-Anbieter ist, können sich Reseller oft nicht leisten, den Marktplatz zu ignorieren.

Weitere Details zur Untersuchung durch die AGCM wurden noch nicht bekannt. Berichtet wurde allerdings, dass italienische Büros von Apple und Amazon am vergangenen Dienstag durchsucht wurden. (bsc)