Newskrümel aus Übersee

Eine neue Woche ist angebrochen. Da ist es an der Zeit, nachzuschauen, was seit den jüngsten Newskrümeln links und rechts des Nachrichtenstroms liegen geblieben ist.

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Von
  • Arthur Zahn

Eine neue Woche ist angebrochen. Da ist es an der Zeit, nachzuschauen, was seit den jüngsten Newskrümeln links und rechts des Nachrichtenstroms liegen geblieben ist.

Nicht mehr liegenbleiben sollen Pakete für Amazon-Prime-Kunden. Sogar am Sonntag trägt die US-Post nun Amazon-Pakete aus. Vorerst in New York und Los Angeles, ab 2014 auch in anderen US-Metropolen. Ein Special Deal macht's möglich und beschleunigt den Konsum.

Beschleunigte Übertragung von Daten gibt es jetzt auch in Kiribati. Die Republik hat erstmals ein 3G- und auch gleich 4G-Mobilfunknetz erhalten. Es dürfte das erste kommerzielle LTE-Netz im Südpazifik sein und ist entsprechend kostspielig.

Auf modernen Mobilfunk am Mond (MoMoMo) warten wir zwar noch immer, dafür gibt es jetzt ein enorm unterhaltsames Dossier mit den besten Aprilscherzen der c't. Schamlos wie diese Produktplatzierung ist auch so mancher User, der sein Selbstbildnis den sozialen Medien zum Fraß vorwirft. Das englische Wort dafür ist "selfie", was für die Oxford Dictionaries das internationale Wort des Jahres 2013 ist.

Crowdfunding liegt totally im Trend und war 2012 der deutsche Anglizismus des Jahres. Sogar zum Sammeln von Eigenkapital wird inzwischen krautgefandet, was die US-Kapitalmarktbehörde SEC alarmiert hat. Sie hat einen Wust an Bürokratie ersonnen. Wenn ein Startup dafür das Geld hat, braucht es kein Crowdfunding mehr.

Genug Kohle für die Entwicklung von Kriegsgerät gibt es in den USA immer. "Bigger, Lighter Deadlier!", frohlockte CNN Ende Oktober über eine neue Zerstörergeneration der US Navy, mit Kohlefaser und so. Und nun freut sich die Florida State University über einen neuen Windtunnel, der auf einer Testfläche von etwa 30 Quadratzentimetern Luftströme von bis zu Mach 5 wehen lässt. Ein Vertrag mit einem Lieferanten der US Air Force ist schon unterzeichnet.

Mit ähnlichen Geschwindigkeiten rast Ultraschall durch menschliches Gewebe. Ob sich mit Ultraschall Krebszellen in der Prostata zerstören lassen, soll in Michigan getestet werden. Gesucht werden freiwillige Senioren mit einschlägiger Diagnose.

Die Diagnose "Fehlplanung" musste das US-Umweltministerium bei Ethanol stellen. Zur beabsichtigten Reduzierung der geplanten Biosprit-Mengen gibt es kommende Woche eine Anhörung. Hintergrund: Der Spritverbrauch ist gesunken, die Ethanol-Produktion aber in absoluten Mengen vorgeschrieben, die jährlich steigen. Zu viel Bio ist nicht gesund für Motoren, und die Produktionskapazitäten für so viel Ethanol gibt es in den USA ohnehin nicht.

Optimisten hoffen, dass hinter den neuen Regeln die Einsicht steckt, dass vielleicht doch der Anbau von Lebensmitteln wichtiger ist. Hubert von Goisern hatte dazu schon 2011 etwas zu sagen:

(anw)