Nextcloud lässt die Wahl: KI-Assistent On-Premises oder as a Service

Nextcloud spendiert seinem KI-Assistenten neuen Funktionen und ermöglicht, die KI lokal zu hosten oder von Anbietern wie Ionos as a Service zu buchen.

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Dem KI-Assistenten von Nextcloud wird einem Prompt eine Frage gestellt.

(Bild: Nextcloud)

Lesezeit: 3 Min.

Der Kollaborationssoftware-Anbieter Nextcloud setzt nun auch ganz auf Künstliche Intelligenz. Der bereits mit Nextcloud Hub 6 eingeführte KI-Dienst Nextcloud Assistant soll mit weiteren Features der Text- und Bildgenerierung, Audio-Transkription, der Beantwortung von Kontextfragen und ähnlichem aufgebohrt werden und bekommt die Versionsnummer 2.0. Nextcloud-Anwender können dabei sowohl die KI lokal hosten, entsprechende IT-Infrastruktur vorausgesetzt, oder sich KI-as-a-Service-Angebote einkaufen.

Integriert werden dabei KI-Angebote von IONOS, PlusServer und OVH, wie Nextcloud mitteilte. Wer lokal hostet, soll den Nextcloud-Server und den KI-Server auch getrennt laufen lassen können. Bei all dem verspricht Nextcloud digitale Souveränität made in Europe und volle Konformität zur DSGVO. "Wir arbeiten mit einer Reihe großer europäischer Cloud Provider, Universitäten und Regierungen zusammen, darunter IONOS, OVH und die Regierung Schleswig-Holstein. Gemeinsam werden wir ein europäisches AI As-a-Service Netzwerk bereitstellen um lokale, datenschutzfreundliche Alternativen zu OpenAI und ähnlichen US-Diensten anzubieten", formuliert Nextcloud-Chef Frank Karlitschek den eigenen Anspruch.

Neben Bildgenerierung und Erzeugung und Änderung von Texten soll es etwa auch Funktionen für die Erkennung von Gesichtern und Bildern auf Fotos geben, für die Übersetzung von Texten und für Transkripte von Videokonferenzen. Während diese auf vortrainierte neuronale Netzwerke setzen, seien auch Features im Angebot, die mit den Daten der Anwender trainiert werden können – und dann zum Beispiel bei der Verwaltung des Posteingangs unterstützen oder bei verdächtigen Anmeldevorgängen warnen. Manche der genannten Features seien bereits auch schon für Nextcloud vorgestellt worden, sollen mit Integration in den Assistant 2.0 aber nun ein zentrales UI kriegen.

Als eine der wichtigsten Neuerungen sieht Nextcloud die Funktion Context Chat. Der KI-Assistent soll sich darüber mit Daten wie etwa einem PDF-Dokument füttern lassen und Fragen zum Inhalt beantworten können. Über eine API sollen hier auch Daten aus Nextcloud-Anwendungen wie Mail, Calendar und Talk bereitgestellt werden können und Antworten auf Fragen wie "Wann habe ich mein nächstes Treffen mit meinem Chef?" möglich sein.

Beim Backend der KI-Assistenz werden verschiedene LLMs unterstützt, wie Frank Karlitschek der iX-Redaktion erklärte. Neben den As-a-Service-Angeboten werden auch die bereits früher eingeführten Modelle von Open AI und Aleph Alpha Unterstützung erhalten. Das sei aber eher aus "Legacy-Gründen", sagte Karlitschek. Wer lokal laufende Open-Source-Modelle verwenden will, könne unter anderem Falcon, LAMA oder Mistral verwenden. Hinter Funktionen wie dem smarten Posteingang und der Erkennung verdächtiger Logins stehen Karlitschek zufolge von Nextcloud selbst entwickelte Modelle.

Fast alle der neuen Funktionen sollen laut der Ankündigung auch in der gerade noch aktuellen Version der Kollaborationssoftware Next Cloud Hub 7 zur Verfügung stehen. Für die Ende April vorgestellte Version 8 stellt Nextcloud weitere App-Integration seines Assistants in Aussicht. So soll Nextcloud Talk damit Konversationen zusammenfassen können und Nextcloud Mail Antwortvorschläge generieren.

(axk)