Niedrige Gebote für Telekom-Kabelnetze erwartet
Wie das Handelsblatt aus dem Umfeld der Bieter für die Kabelnetze erfahren haben will, sollen die Gebote um eine Milliarde Euro niedriger ausfallen als von der Telekom erhofft.
Nachdem am Freitag bekannt geworden war, dass die Telekom zwei Milliarden Euro für die Übernahme des niederländischen Mobilfunkanbieters Ben aufbringen muss, weil das Unternehmen gezwungen ist, eine zwei Jahre alte Option einzulösen, droht jetzt auf der Einnahmenseite weiteres Ungemach. Das Handelblatt berichtet in seiner morgigen Ausgabe, dass die Gebote für die Fernsehkabelnetze voraussichtlich um fast eine Milliarde Euro niedriger ausfallen werden als der Bonner Konzern erwartet.
Nach Angaben der Zeitung wollen drei Konsortien nach Prüfung der Bücher ein Gebot vorlegen. Bei den Bietern sollen sich das Konsortium um Goldman Sachs und das um Apax Partners zusammengetan haben. Als zweites Konsortium sind Liberty, Apollo und Blackstone dabei. Die dritte Bietergruppe, BC Partners und GMT, gelte als weniger finanzkräftig.
Um den erwünschten Preis von 2,5 bis 2,8 Milliarden Euro dennoch zu erzielen, will die Telekom künftige Gewinnerwartungen zur Grundlage des Preises machen. Aus informierten Kreisen hieß es, es seien Preiserhöhungen und Entlassungen geplant. Der US-Konzern Liberty Media hatte im vergangenen Jahr sogar 5,5, Milliarden Euro für die TV-Kabelnetze geboten, doch die Übernahme scheiterte an einem Verbot des Kartellamts. (mw)