Noch nicht von allen abgeschrieben: GIMP bekommt JPEG-XL-Export

JPEG XL soll JPEG beerben. GIMP unterstützt das Dateiformat künftig auch in seiner Stable-Variante – obwohl die populären Browser den Support entziehen.

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Hinter GIMPs unscheinbarer Versionsnummer 2.10.34 versteckt sich eine wichtige Neuerung: Die freie Bildbearbeitungssoftware beherrscht mit dem nun erschienenen Update seiner Stable-Variante den Export im Bilddateiformat JPEG XL – wobei es sich um den potenziellen JPEG-Nachfolger handelt.

Importieren konnte GIMP JPEG-XL-Dateien bereits seit letztem Juni und Version 2.10.32. Nun haben die Entwickler auch den Export aus der Entwickler-Version – derzeit bei Versionsnummer 2.99.14 – zurückportiert. Die Funktion beschränkt sich zunächst aber auf 8-Bit-Lossless-Grafiken. Das funktionierte in einem Testlauf der iX-Redaktion auf einem M1-Mac direkt problemlos.

Allein an Programmen, die JPEG-XL-Dateien öffnen können, mangelt es teils. Vor allem der ausbleibende Support der großen Browserhersteller droht, dem JPEG-Nachfolger frühzeitig den Garaus zu machen: Nachdem Google bereits im November 2022 angekündigt hatte, dass das Dateiformat nicht Einzug in Chromium-basierte Browser halten werde, hatte zuletzt auch Mozilla verkündet, dass man JPEG XL "nicht unterstützen" wolle. Das galt sowohl Software-seitig als auch ideell: Die Vorteile des neuen Bildformats reichten nicht aus, um es guten Gewissens zum Internet-Standard mitheben zu wollen, erklärte Mozilla.

Alle weiteren Neuerungen in GIMP, etwa neue Optionen beim TIFF-Import und ein verbesserter Umgang mit transparenten Flächen in importierten und exportierten PDFs, enthalten die Release Notes von Version 2.10.34. Im Laufe des Jahres wird die Veröffentlichung von Gimp 3.0 erwartet.

Siehe auch:

  • Gimp: Download schnell und sicher von heise.de

(jvo)