Nokia übernimmt Intellisync

Für den Anbieter plattformunabhängiger Mobile-Messaging-Software wollen die Finnen rund 368 Millionen Euro zahlen. Der Deal bedarf noch der Zustimmung der Behörden und der Intellisync-Aktionäre.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der finnische Mobilfunkhersteller Nokia will den im kalifornischen San Jose ansässigen Spezialisten für plattformunabhängige Mobile-Messaging-Software Intellisync (früher: Pumatech) übernehmen. Für das 1993 gegründete Unternehmen mit derzeit rund 450 Mitarbeitern bietet Nokia den Intellisync-Aktionären 5,25 US-Dollar je Aktie – ausgehend von einem Firmenwert von rund 430 Millionen US-Dollar (368 Millionen Euro). Die Transaktion, die noch der Zustimmung der Behörden und der Intellisync-Aktionäre bedarf, soll nach dem Willen von Nokia im ersten Quartal 2006 abgeschlossen sein.

Das Intellisync-Portfolio umfasst Software für PC-Synchronisation, abgesicherten mobilen E-Mail-Zugang sowie Gerätefernsteuerung. In der Kundenliste der Kalifornier finden sich prominente Anwender wie AOL, IBM, Microsoft oder Yahoo sowie die Mobilfunkanbieter NTT DoCoMo und T-Mobile. Im vorigen abgelaufenen Geschäftsjahr (31. Juli 2005) setzte Intellisync knapp 60 Millionen US-Dollar um und machte dabei einen Verlust von rund 13 Millionen US-Dollar. 2003 hatte die damalige Pumatech den Synch-ML-Pionier Starfish übernommen.

Nokia will mit der Firmenübernahme seine Position im Bereich der mobilen Firmenanwendungen ausbauen, die die Finnen in der Abteilung Enterprise Solutions gebündelt haben. Im September hatten die Finnen eine eigene mobile Corporate-Messaging-Applikation vorgestellt und damit zum Angriff auf Blackberry und Co. geblasen.

Tools zur Handy-Synchronisation werden in der aktuellen c't-Ausgabe 24/2005 beschrieben: Intellisync-Software wird im Report ab S. 164 vorgestellt. Tücken bei der Nutzung von Synchronisations-Software schildert der Beitrag Gelungene Übergabe in derselben Ausgabe. (ssu)