CES

Nokias Linux-Surfmaschine erhält ein Update

Auf der CES stellt Nokia mit dem N800 den Nachfolger des beliebten linux-basierten "Internet Tablet" 770 vor.

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Nokias kleine Surfmaschine mit Linux-Kern, das N770, hat mit dem N800 einen Nachfolger gefunden, den die Finnen am heutigen Montag auf der CES in Las Vegas vorstellen. Wie sein beliebter Vorgänger fällt das N800 durch ein großes Display auf und hat wenig Ähnlichkeit mit einem herkömmlichen Handy. Das ist kein Wunder, verfügt das vom Hersteller "Internet Tablet" getaufte Gerät doch über keinen direkten Draht in Handynetze. Der Internet Tablet verbindet sich stattdessen drahtlos über WLAN (802.11b/g) oder Bluetooth 2. Eine USB-2.0-Schnittstelle sorgt für die Kabelanbindung an andere Geräte.

Telefonieren lässt sich mit dem N800 auch dank neu angeordnetem Mikrofon und der Stereo-Lautsprecher aber trotzdem. Das auf Linux basierende Betriebssystem "Internet Tablet OS 7" bringt eine Reihe von Anwendungen zur Netzkommunikation mit. Surfen, E-Mail, Instant Messaging und VoIP beherrscht der Taschenkommunikator von Haus aus, für Streifzüge durchs WWW sind Opera 8 und Flash 7 installiert. Für die Internet-Telefonie gibt es Google Talk, auch mit Skype werkelt Nokia an einer Lösung, die N800-Nutzern auch das Skype-Universum erschließen soll. Wann die Zusammenarbeit erste Früchte tragen soll, war nicht zu erfahren. Mit der eingebauten Kamera lässt sich dann allerdings auch die Videofunktion von Skype nutzen. Ein Mediaplayer übernimmt die Wiedergabe zahlreicher Formate, darunter die Audiostandards AAC, MP3, WMA oder Real Audio sowie Video-Standards AVI, MPEG4 und Real Video. In der Open-Source-Gemeinde gibt es zahlreiche weitere Anwendungen für das System.

Das Nokia N800 [Klick zur größeren Ansicht]

Das N800 misst 14 × 7,5 Zentimeter und bringt etwas über 200 Gramm auf die Wage. Den Großteil der Vorderseite nimmt ein Touchscreen ein, der 800 × 480 Pixel und 65.536 Farben darstellt. Bei Bedarf wird das gesamte Display zur virtuellen Tastatur, das mit den Fingern oder auch dem mitgelieferten Metallstift bedient werden kann, ein separates Bluetooth-Keyboard ist als Zubehör erhältlich. Der N800 kommt mit 128 MByte RAM und 256 MByte Datenspeicher, der sich über zwei Kartensteckplätze (SD, MicroSD, MiniSD, MMC, RS-MMC) mit jeweils bis zu 2 GByte erweitern lässt. Eine 128 MByte MiniSD mit Adapter ist im Lieferumfang enthalten.

Der ebenfalls mitgelieferte Akku soll es im Betrieb auf dreieinhalb Stunden "Browsing-Time" oder 12 Stunden in Wartestellung bringen. In den USA ist der N800 schon im Handel, hierzulande soll er im ersten Quartal für 399 Euro in die Läden kommen. Dafür gibt es noch einen zweiten Eingabestift, einen Stereo-Headset, Akku, Ladegerät, Etui und Datenkabel. Ein Navigationssystem ist separat erhältlich. (vbr)