Nord Stream: Schweden bestätigt Verdacht auf Sabotage

An Fremdkörpern, die an den beschädigten Nord-Stream-Pipelines sichergestellt wurden, haben schwedische Ermittler Sprengstoff gefunden.

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(Bild: Swedish Coast Guard)

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Die Pipelines Nord Stream 1 und 2 wurden durch Sabotage beschädigt. Davon geht die schwedische Staatsanwaltschaft aus. Analysen an Fremdkörpern, die in der Nähe der Pipelines geborgen wurden, wiesen Spuren von Sprengstoff auf, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Wer die drei von vier Pipeline-Strängen Ende September nahe der dänischen Insel Bornholm schwer beschädigt hat, ist weiterhin unklar. Das könnten möglicherweise weitere Analysen ergeben, sagte Staatsanwalt Mats Ljungqvist. Weitere Details zu den Ermittlungen gab er nicht bekannt, also zum Beispiel, Spuren welches Sprengstoffs gefunden wurden.

Die Schadstellen befinden sich in den ausschließlichen Wirtschaftszonen (AWZ) von Schweden und Dänemark. Während Untersuchungen vor Ort seien das Gelände und die Schäden an den Gasleitungen umfassend dokumentiert worden, teilte der schwedische Nachrichtendienst Säkerhetspolisen (Säpo) mit. Dabei seien diverse Fremdkörper sichergestellt worden. Die Ermittlungen seien umfangreich und komplex, es sei noch zu früh, einen Verdacht zu äußern.

Bereits Ende September hatten Schweden und Dänemark in einem Brief an den UN-Sicherheitsrat von Explosionen mit der Sprengkraft mehrerer hundert Kilogramm TNT gesprochen. Anfang November hatte die Betreibergesellschaft Nord Stream die Schäden an den Pipelines begutachtet und festgestellt, dass die Rohrverbindung allein an der Leckstelle in schwedischen Gewässern auf einer Länge von 250 Metern zerstört sei. Der Energiekonzern Eon schreibt die Gaspipeline indessen buchstäblich ab, womit die Chancen auf eine Reparatur und Wiederinbetriebnahme offensichtlich als sehr gering eingeschätzt werden.

(anw)