Nordrhein-Westfalen: "Laser-Buggy" erfasst Zustand der Radwege

Mit einem kleinen Gefährt wird in NRW systematisch der Zustand der Radwege aufgenommen. Damit soll die Instandhaltung und der Ausbau verbessert werden.

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Dr. Petra Beckefeld und Verkehrsminister Hendrik Wüst präsentieren den Buggy.

(Bild: Straßen.nrw)

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Der Landesbetrieb Straßen NRW lässt derzeit mithilfe eines "Laser-Buggys" den Zustand der Radwege in Nordrhein-Westfalen erfassen. Das Fahrzeug untersucht momentan im Münsterland Radwege und erstellt Oberflächenprofile. Das Projekt wurde am Montag von Straßen NRW und Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) in Beckum im Kreis Warendorf vorgestellt.

Petra Beckefeld, Direktorin von Straßen NRW, erklärte: "Das Fahrrad ist längst mehr als ein reines Freizeitvergnügen. Dieser Entwicklung wollen wir Rechnung tragen. Unser Ziel ist ein effizientes Erhaltungsmanagement. Dazu brauchen wir zunächst einmal einen detaillierten und objektiven Überblick. Wir wollen am richtigen Ort, mit dem richtigen Aufwand und zum richtigen Zeitpunkt tätig werden – auch auf Radwegen".

Laut dem Land NRW, werden mit dem kompakten Buggy – der an ein kleines Auto oder ein Quad mit Dach erinnert – Radwege an Bundes- und Landesstraßen, Bahntrassen-Radwege und Radschnellwege untersucht. Dies solle bis in den Herbst hinein systematisch passieren.

Mit Lasern taste der Wagen die Strecke durchgehend ab und erstelle so ein Längsprofil vom jeweiligen Radweg. Front- und Rückkameras auf dem Dach sollen zudem alle fünf Meter Übersichtsaufnahmen des Radweges sowie der Umgebungssituation machen. Eine senkrecht auf die Radwegoberfläche filmende Kamera am Heck des Messfahrzeuges dokumentiere lückenlos Oberflächenschäden, wie etwa Risse oder fahrbahnhebende Baumwurzeln.

Eine solche Zustandserfassung mit anschließender Bewertung (ZEB) sei seit vielen Jahren Standard, wenn es um Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen gehe. Sie liefere wesentliche Daten für eine Straßenerhaltung. Auch die nun gewonnenen Daten sollen anschließend von Experten-Teams des Landesbetriebs analysiert werden und somit weitere Aufschlüsse für deren Instandhaltung und weitere Planung geben.

Von Vorteil sei, dass mit dem Buggy im laufenden Verkehr gemessen und fotografiert wird. Dadurch seien Sperrungen von Radwegen in der Regel nicht vorgesehen.

Die bestehenden Radwege müssen laut Verkehrsminister Wüst in Schuss gehalten werden. "Nur wenn wir Schäden entdecken, können wir sie auch zügig beheben. So machen wir Mobilität in Nordrhein-Westfalen besser, sicherer und sauberer", erklärte er.

Der Buggy war bereits im Rahmen eines Pilotprojekts im Oktober 2020 in Ostwestfalen-Lippe unterwegs und untersuchte circa 910 Kilometer. Die Auswertung dieser Fahrten sei noch nicht abgeschlossen. Sie soll in das für 2022 erwartete Gesamtergebnis einfließen.

Auch in anderen Landesteilen soll der Einsatz des Buggys noch erfolgen. Insgesamt könnte so der Zustand von rund 7.200 Kilometern an Radwegen in Nordrhein-Westfalen erfasst werden. (kbe)