Nortel beantragt Insolvenzverfahren

Der seit längerer Zeit angeschlagene kanadische Telekommunikationsausrüster hat am heutigen 14. Januar 2009 Gläubigerschutz gemäß Chapter 11 beantragt.

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Von
  • Matthias Parbel

Der seit längerer Zeit angeschlagene kanadische Telekommunikationsausrüster hat am heutigen 14. Januar 2009 im US-Bundesstaat Delaware ein Insolvenzverfahren unter Gläubigerschutz gemäß Chapter 11 beantragt, wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet. Nortel Networks leide akut unter einem Nachfrageeinbruch der Kunden bei reinen Telefonanlagen.

Bereits im Dezember 2008 hatte das Unternehmen mit Stammsitz in Toronto sich hinsichtlich eines Insolvenzverfahrens in den USA wie auch in Kanada beraten lassen – damals aber noch von einer nur vorsorglichen Maßnahme gesprochen. Nun hat die Unternehmensführung ihre schon zum Jahresauftakt 2008 eingeleiteten Sanierungsbemühungen – darunter ein massiver Stellenabbau und der Verkauf einzelner Sparten – offensichtlich als gescheitert eingestuft und den Gläubigerschutz beantragt, um vorläufig keine weiteren Zahlungen an Kreditgeber leisten zu müssen.

Laut Insolvenzantrag steht Nortel bei seinen Gläubigern mit rund 3,8 Milliarden US-Dollar in der Kreide – in dieser Woche sei zudem ein Zahlung in Höhe von 107 Millionen US-Dollar fällig gewesen. Die New Yorker Börse (NYSE) warnte das Unternehmen Ende vergangenen Jahres außerdem vor einem drohenden Delisting, nach dem der Aktienkurs von Nortel unter die erforderliche Mindestquote von einem US-Dollar abgesackt war. Zuletzt notierte das Papier bei rund 32 US-Cent. Nortel hat noch knapp sechs Monate Zeit, den Kurs wieder auf über einen Dollar zu steigern, bevor die Aktie vom Handel an der NYSE ausgeschlossen wird. (map)