Nortel beunruhigt die Börsianer

Die Beurlaubung des Finanzchefs lässt Gerüchte wuchern, in den Bilanzen des Telecomausrüsters gehe es nicht mit rechten Dingen zu.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 8 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Nortel Networks hat seinen Chief Financial Officer Douglas Beatty und den Controller Michael Gollogy beurlaubt. Dieser Schritt des kanadischen Telecomausrüsters zusammen mit der Verschiebung der Bekanntgabe der endgültigen Zahlen für 2003 haben zu einem Kurseinbruch des Nortel-Papiers geführt. Vor knapp einer Woche hieß es, die Buchhaltung müsse überprüft werden, was zu einer Berichtigung der vorläufig veröffentlichten Zahlen für 2003 führen könnte. Bereits für die Jahre 2000 bis 2002 mussten die Gesamtumsätze korrigiert werden.

Durch jüngste Bilanzskandale wie bei Enron oder WorldCom hellhörig geworden, reagierten die Börsianer in Toronto laut Medienberichten dementsprechend sensibel: Die Aktie wurde im gestrigen Handelsverlauf bis zu 19 Prozent niedriger gehandelt als am Vortag. Mit einer Einschätzung der Lage bei Nortel tun sich die Analysten allerdings noch schwer. Eine Vermutung tendiert dahin, Nortel wolle lediglich eine unabhängige Buchprüfung gewährleisten, wie es das Unternehmen selbst in einer Mitteilung andeutet. An Beattys Stelle tritt -- vorübergehend, wie Nortel sagt -- William Kerr, der seit 1994 in der Finanzabteilung des Unternehmens arbeitet. (anw)