Nortel steigert Umsatz und Gewinn

Der kanadische Hersteller von Telekommunikations-Infrastruktur, Nortel, konnte im zweiten Quartal 2005 seinen Umsatz auf 2,855 Milliarden US-Dollar steigern -- was einem Zuwachs um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (2,59 Milliarden US-Dollar) entspricht. Der Nettogewinn stieg im abgelaufenen Quartal auf 46 Millionen US-Dollar -- im zweiten Quartal 2004 waren es 10 Millionen US-Dollar. Im ersten Halbjahr 2005 betrug der Umsatz 5,391 Milliarden US-Dollar gegenüber 5,034 Milliarden US-Dollar in den ersten sechs Monaten 2004. Dass Nortel trotz der positiven Zahlen für das abgelaufenen Quartal im ersten Halbjahr 2005 einen Verlust von sechs Millionen US-Dollar gemacht hat, erklärt das Unternehmen mit außerplanmäßigen Ausgaben für die Restrukturierung des Unternehmens in Höhe von 111 Millionen US-Dollar und Kosten für das Abstoßen von Geschäftszweigen von 39 Millionen US-Dollar.

Für das Gesamtjahr 2005 erwartet Nortel einen Umsatzanstieg von zehn Prozent. Für den amtierenden Nortel-CEO Bill Owens sind die aktuellen Ergebnisse ein Beleg dafür, dass das in Ottawa beheimatete Unternehmen auf dem richtigen Weg ist. Erst im Juni hatten mit Gary Daichendt der bisherige Präsident und Chief Operating Officer sowie der Chief Technology Officer Gary Kunis nach einem Streit mit Owens zwei Topmanager das Unternehmen verlassen. Seither hat Owens die Aufgaben von Daichendt übernommen.

In der Vergangenheit hatte Nortel, das zu den größten Herstellern in der Telco-Branche zählt, durch Bilanzierungskandale von sich reden gemacht. In Verlauf seiner Aufarbeitung war es dem Unternehmen über mehr als anderthalb Jahre hinweg nicht gelungen, ihr aktuelles Rechenwerk termingerecht vorzulegen: So wurde die Veröffentlichung der Jahresbilanz 2003 mehrfach verschoben, das Geschäftsjahr 2004 endete mit einem Nettoverlust in Höhe von 51 Millionen US-Dollar. (ssu)