Nortel und Corning brechen Übernahme-Gespräche ab

Bislang hatten Nortel und Corning Gespräche über eine Übernahme der Komponenten-Sparte von Nortel nie bestätigt - nun brechen sie die Verhandlungen offiziell ab.

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Von
  • Jürgen Kuri

Bislang hatten Nortel, einer der führenden Hersteller von Telekommunikationsequipment, und dem Hersteller Corning, der nach eigenen Angaben 40 Prozent des weltweiten Glasfasermarkts hält, Gespräche über eine Art "Mini-Fusion" nie bestätigt – nun geben die beiden potenziellen Partner offiziell bekannt, dass die Verhandlungen abgebrochen wurden. In einer Erklärung meint Nortel-Chef John Roth , die Gespräche hätten die guten Geschäftsbeziehungen wiedergespiegelt, die man seit vielen Jahren miteinander pflege.

Bei den Verhandlungen mit Corning ging es darum, dass der Glasfaserpsezialist die Sparte für optische Komponenten (etwa Laser-Einheiten und Verstärker) von Nortel übernehmen sollte. Nortel hätte im Gegenzug eine Mehrheitsbeteiligung an Corning erhalten. Offensichtlich konnten die beiden Unternehmen nun die Schwierigkeiten nicht aus dem Weg räumen, denen sie nach diesem Deal gegenübergestanden hätten – schließlich ist Corning bei Glasfasern und Komponenten für Photonik-Equipment nicht nur Zulieferer von Nortel, sondern auch der Hauptkonkurrenten des kanadischen Konzerns. Mit dem nun abgesagten Deal wäre der weltweit größte Konzern für Glasfasern und optische Komponenten entstanden.

"Corning bleibt einer unserer strategischen Verbündeten in dem Wettlauf, das Internet der Gegenwart in das High-Performance-Internet der Zukunft zu verwandeln", meinte Roth. Nortel werde weiterhin in den Geschäftsbereich für optische Netze investieren, um die Sparte, die im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 150 Prozent gewachsen sei, weiter zu stärken. Kurz vor der Vorstellung des Geschäftsberichts für das zweite Quartal hatte Nortel bereits bekannt gegeben, 1,9 Milliarden US-Dollar in den Ausbau der Photonik-Sparte zu investieren. (jk)