Nortel will zurück in die schwarzen Zahlen

Mit einem umfangreichen Umstrukturierungsprozess möchte der Netzwerkausrüster Nortel wieder Gewinne erwirtschaften, nachdem das Unternehmen in der Vergangenheit vorrangig durch Verluste und Bilanzierungsskandale von sich reden gemacht hatte.

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Von
  • Stefan Porteck

Der von Finanzkrisen geplagte Netzwerkausrüster Nortel will wieder zurück in die schwarzen Zahlen. Gegenüber dem Wall Street Journal beschreibt Nortel-CEO Mike Zafirovski seine Sanierungspläne. Danach wolle das Unternehmen künftig Einsparungen bei den Materialkosten vornehmen und die Verwaltungskosten halbieren. Weitere Einschnitte sollen bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung gemacht werden.

Bereits Mitte des Jahres hatte das Unternehmen sich von 1900 Mitarbeitern getrennt. Rund 350 der Stellen fielen auf das mittlere Management. Zafirovski versprach sich davon flachere und damit einfachere Organisationsstrukturen, die auch zu mehr Effizienz in den Unternehmensprozessen beitragen sollen. Insgesamt möchte das Unternehmen ab 2008 pro Jahr rund 1,5 Milliarden US-Dollar einsparen.

In sieben der vergangenen neun Quartale musste Nortel Verluste ausweisen – jüngst vor rund zwei Wochen. Obgleich der Netzwerkausrüster seinen Umsatz im dritten Quartal dieses Jahres gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent auf 2,96 Milliarden US-Dollar steigern konnte, beliefen sich die Verluste auf 99 Millionen US-Dollar.

Nortel sieht laut Wall Street Journal vor allem in den Gewinnspannen jüngerer Produkte ein Problem. Sie blieben hinter denen älterer Produkte zurück. Zafirovski schränkte allerdings ein, dass dies bei der Markteinführung neuer Techniken eine übliche Entwicklung sei. Der Profit steige, sobald sich die Produkte am Markt etablieren.

Nortels Chief Technology Officer John Rose geht davon aus, dass ab der zweiten Jahreshälfte 2007 die vierte Generation drahtloser Netzwerktechnik Gewinne einfahren wird. Für andere Entwicklungen sieht er ebenfalls eine positive Entwicklung für die Zukunft – beispielsweise für optische Netzwerke via Glasfaserkabel. Die im Juli mit Microsoft geschlossene Kooperation für "innovative Kommunikation" werfe bereits Gewinn ab, teilte er weiterhin mit.

Aus weniger profitablen Geschäften in Pakistan, Südamerika und Spanien habe man sich bereits zurückgezogen. Der gescheiterte Versuch, in Indiens Wachstumsmärkten Fuß zu fassen, steuerte seinen Teil zu den 105 Millionen US-Dollar Verlust im dritten Quartal 2005 bei. (spo)