Nvidia-Geschäftszahlen: Mellanox-Übernahme sorgt für Rekordquartal
Mit dem Netzwerkspezialisten hat Nvidia knapp 3,9 Milliarden US-Dollar umgesetzt. In den kommenden Monaten bringen Ampere-GeForces einen weiteren Schub.
Nvidia hat ein weiteres Rekordquartal erzielt. Im zweiten Quartal des Fiskaljahres 2021, das zum 26. Juni 2020 endete, nahm der Chiphersteller 3,86 Milliarden US-Dollar ein – ein Plus von 50 Prozent im Jahresvergleich.
Das größte Plus kommt laut Mitteilung von der Data-Center-Gruppe, in die Nvidia den aufgekauften Netzwerkspezialisten Mellanox eingegliedert hat. 30 Prozent der eingenommenen 1,75 Milliarden US-Dollar fallen auf Mellanox zurück, zudem stieg der Umsatz mit GPU-Beschleunigern (früher Tesla genannt) wie dem Ampere-Modell A100. Vor einem Jahr lag der Umsatz der Data-Center-Gruppe noch bei 655 Millionen US-Dollar.
Für die Mellanox-Übernahme blätterte Nvidia über die letzten Quartale verteilt 7 Milliarden US-Dollar hin, was sich auf den Gewinn auswirkt: 622 Millionen US-Dollar, "nur" 13 Prozent mehr als vor einem Jahr. Rechnet man solche Kosten wie für die Übernahme heraus (Non-GAAP), liegt der Gewinn bei 1,37 Milliarden US-Dollar. Das gleiche Spiel bei der Bruttomarge von 58,8 Prozent (GAAP, mit Ausgaben verrechnet) beziehungsweise 66 Prozent (Non-GAAP, nicht verrechnet).
GeForce-Boom erwartet
Mit GeForce-Grafikkarten für Desktop-PCs und Grafikchips für Notebooks stieg der Umsatz um 26 Prozent auf 1,65 Milliarden US-Dollar. Damit unterliegt die Gaming-Sparte erstmals der Data-Center-Gruppe, was sich im jetzt laufenden Quartal aber schon wieder ändern soll: Nvidias Finanzchefin Colette Kress sagte in der Analystenkonferenz (Transkript bei Seeking Alpha), dass die Einnahmen mit GeForce-GPUs um 25 Prozent steigen sollen, jene von Rechenzentrenprodukten dagegen um maximal 9 Prozent.
Am 1. September 2020 veranstaltet Nvidia ein "GeForce Special Event", bei dem die Vorstellung der nächsten Grafikkartengeneration (Codename Ampere) erwartet wird.
Quadro und Tegra auf absteigendem Ast
Weniger rosig sieht es derweil im Bereich der professionellen Visualisierung mit Quadro-Grafikkarten und Automotive mit Tesla-Kombiprozessoren aus, die 203 Millionen US-Dollar (-30 Prozent) beziehungsweise 111 Millionen US-Dollar (-47 Prozent) eingenommen haben. Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben (R&D) stiegen nach der Mellanox-Übernahme innerhalb eines Quartals von 134 Millionen auf 228 Millionen US-Dollar.
Im dritten Quartal des Fiskaljahres 2021 erwartet Nvidia ein weiteres Rekordquartal mit Einnahmen von 4,4 Milliarden US-Dollar. Die Nvidia-Aktie sank nach der Bekanntgabe um etwa 2 Prozent auf rund 404 Euro.
(mma)