Nvidia-Grafikkarten: GeForce GTX 970 hat auch weniger Rasterendstufen und L2-Cache als behauptet

Nvidia hat zugegeben, dass die GeForce GTX 970 auch weniger Rasterendstufen und L2-Cache hat, als ursprĂĽnglich in den Spezifikationen vermerkt war.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 378 Kommentare lesen
GeForce GTX 970 hat auch weniger Rasterendstufen und L2-Cache als behauptet

Der GM204-Chip der GeForce GTX 970 hat weniger Rasterendstufen und L2-Cache als von Nvidia ursprĂĽnglich angegeben.

(Bild: Nvidia)

Lesezeit: 2 Min.

Kürzlich wurde bekannt, dass sich lediglich 3,5 GByte des insgesamt 4 GByte fassenden Videospeichers der Nvidia-Grafikkarte GeForce GTX 970 mit voller Geschwindigkeit nutzen lassen. Nun hat sich Jonah Alben, Chef der GPU-Engineering-Sparte, gegenüber einigen US-Magazinen zum Sachverhalt geäußert. Demnach ist bei der GeForce GTX 970 auch die Anzahl der Rasterendstufen und die Größe des L2-Cache geringer als bis dato von Nvidia behauptet.

Im Reviewers Guide der GTX 970 hat Nvidia falsche Angaben bei den Rasterendstufen und dem L2-Cache gemacht.

(Bild: c't)

So soll der Grafikchip der GeForce GTX 970 bloß 56 Rasterendstufen aufweisen und nicht wie von Nvidia seit dem Marktstart angegeben 64 Stück. Aus Albens Erklärungen geht außerdem hervor, dass einem der 32-Bit-Speichercontroller kein L2-Cache zur Verfügung steht. Demnach hat die GeForce GTX 970 nicht 2048 KByte L2-Cache, sondern nur 1792 KByte. Nvidia hat also in den Spezifikationen zur GeForce GTX 970, die unter anderem an zahlreiche Journalisten geschickt wurden, falsche Angaben gemacht.

Gegenüber Anandtech rechtfertigte Nvidias Jonah Alben die falschen Angaben als Versehen. Seiner Erklärung zufolge beruhen die Fehlangaben auf falschen Annahmen des Technical-Marketing-Teams, welches die Spezifikationsdokumente, unter anderem für Journalisten, erstelle. Selbst wenn diese Darstellung zuträfe, muss sich Nvidia die Frage gefallen lassen, wieso man die falschen Angaben nicht spätestens nach dem Auftauchen der ersten Online-Tests korrigiert hat.

FragwĂĽrdig sind auĂźerdem die angegebenen Transferraten. Nvidia gibt fĂĽr die GeForce GTX 970 eine Datentransferrate von 224 GByte pro Sekunde an (256 Bit). Nvidia addiert hier das schnelle 3,5-GByte-Segment (224 Bit, 196 GByte/s) mit dem langsamen 0,5-GByte-Segment (32 Bit, 28 GByte/s). Laut den von Johan Alben gegenĂĽber Anandtech gemachten Angaben kann die GTX 970 aber nicht ohne Weiteres aus beiden Segmenten gleichzeitig lesen.

Nvidia zufolge haben die Einschränkungen beim Speicher-Interface nur einen Performance-Verlust im einstelligen Prozentbereich zur Folge. Dies steht Behauptungen von vielen Nutzern aus diversen Foren gegenüber, nach denen es bei bestimmten Spielen und Grafikeinstellungen, welche zwischen 3,5 und 4 GByte Videospeicher nutzen, zu Rucklern kommt. Mittlerweile liegen c't Hinweise vor, dass das Speicherproblem auch unter Profi-Software wie Maya zu starken Einbrüchen führen kann.

Ein Speichercontroller der GTX 970 hat keinen L2-Cache.

(Bild: Nvidia/Anandtech )

(mfi)