CES

Nvidia: Shield-Spielkonsole mit Tegra 4 und Android

Nvidia verbaut den neuen Tegra 4 als erstes selbst: In einer Handheld-Spielkonsole mit 5-Zoll-720p-Display namens Project Shield. Das Android-System streamt auch PC-Spiele auf Fernseher.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Nvidia-Chef Jen-Hsun Huang und seine Klappkonsole

(Bild: Daniel Schrader)

Dass Nvidia auf der CES in Las Vegas den Tegra 4 vorstellen wird, war keine große Überraschung. Als Firmenchef Jen-Hsun Huang am Sonntagabend (Ortszeit Las Vegas) aber eine eigene Spielkonsole aus dem Hut zauberte, staunte das Publikum dann doch ein bisschen.

Project Shield, so der Name von Nvidias klappbarer Handheld-Konsole, sieht aus wie ein Xbox-Controller mit angeflanschtem Display. Sie nutzt natürlich die neueste Tegra-Inkarnation mit 72 Grafikkernen, vier A15-CPU-Kernen und LTE-Modem. Als Betriebssystem kommt Android 4.2.1 zum Einsatz, laut Nvidia in einer "Vanilla"-Variante, also ganz ohne die bei Smartphone-Herstellern beliebten optischen Anpassungen. Der 38-Wh-Akku soll im Spielbetrieb 5 bis 10 und im Videobetrieb 24 Stunden durchhalten.

Gespielt wird nicht nur auf dem eingebauten 5-Zoll-Touchscreen mit 720p-Auflösung, sondern dank HDMI-Anschluss auch auf Monitor, Fernseher oder Projektor. Laut Nvidia unterstützt der HDMI-Port sogar 4K-Auflösung. Die Grafik kann von der Konsole berechnet werden – muss sie aber nicht: Shield streamt auf Wunsch Spiele, die auf auf einem Windows-PC laufen, auf den Fernseher. Die Konsole wird dann als Controller genutzt. Voraussetzung für das PC-Streaming ist eine Nvidia-Kepler-Grafikkarte (ab GeForce GTX 650). Die Konsole soll im zweiten Quartal 2013 auf den Markt kommen, einen Preis nannte Nvidia noch nicht.

[Update 07.01.2013 9:30]:

Die Vorstellung einer eigenen Nvidia-Spielkonsole befeuert Spekulationen über die erwarteten Nachfolger von Microsoft Xbox 360 und Sony Playstation 3: In letzterer steckt eine von Nvidia entwickelte GPU, während die Xbox auf AMD-(ATI-)Technik setzt. Nachdem AMD-Chef Rory Read mehrfach betont hat, dass sein Unternehmen stärker auf dem OEM- und Embedded-Bereich setzen will und zu Aufträgen für Spielkonsolen beredt schweigt, geht man davon aus, dass AMD sowohl bei Microsoft als auch bei Sony punkten konnte, also Nvidia künftig ohne große Spielkonsolen-Aufträge auskommen muss.

Zu Details über Nvidias neuem Tegra-4-Prozessor siehe:

Zu Nvidias Vorstellung der Shield-Spielkonsole siehe auch das Protokoll des Livetickers auf Techstage:

(jkj)