Nvidia bringt Ampere: Topmodell GeForce RTX 3090 kostet 1500 Euro

Den Anfang macht Nvidias GeForce RTX 3080 für 700 Euro am 17. September. Die GeForce RTX 3070 für 500 Euro wird das vorerst günstigste Ampere-Modell.

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Nvidia bringt Ampere: Topmodell GeForce RTX 3090 kostet 1500 Euro

(Bild: Nvidia)

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Inhaltsverzeichnis

Nvidia hat die ersten drei Gaming-Grafikkarten aus der Ampere-Generation enthüllt: GeForce RTX 3090, GeForce RTX 3080 und GeForce RTX 3070. Verglichen mit der RTX-2000-Serie (Codename Turing) verbessert Nvidia sowohl die Grafikarchitektur als auch den Herstellungsprozess.

In der Ankündigung per Livestream ging Firmenchef Jensen Huang grob auf die Verbesserungen der RTX-3000-Baureihe ein. Die Rede ist von einem doppelten (in 3D-Spielen wichtigen) FP32-Durchsatz pro Shader-Multiprozessor verglichen mit Turing. Folglich stehen in den offiziellen Datenblättern doppelt so viele Shader-Rechenkerne, als selbst Nvidias Partnerhersteller bisher annahmen. Ebenso soll die Raytracing-Leistung erheblich steigen, indem ein Ampere-RT-Kern doppelt so viele Strahlenkreuzungspunkte (Intersections) berechnen kann als bei Turing.

Grafikkartenserie GeForce RTX 3000 (10 Bilder)

RTX-3000-Familie
(Bild: Nvidia)

Das Topmodell GeForce RTX 3090 löst die bisherige Titan RTX und GeForce RTX 2080 Ti ab. Nvidia nennt 10.496 Shader-Rechenkerne (statt der kolportierten 5248), knapp 36 FP32-TeraFlops bei 1700 MHz Boost-Takt und 24 GByte GDDR6X-RAM mit einer Übertragungsrate von 936 GByte/s. Zum Vergleich: Die Titan RTX kommt auf 16,3 TFlops und nutzt 24 GByte GDDR6 mit 672 GByte/s.

Nvidia bleibt allerdings Details schuldig, wie Ampere die FP32-Rechenleistung pro Shader-Multiprozessor verdoppelt. Tests müssen zeigen, wie viel von dem Plus in 3D-Spielen ankommt. Nvidia selbst spricht von rund 50 Prozent höheren Bildraten beim Wechsel von Titan RTX auf GeForce RTX 3090.

Die kleineren Ableger GeForce RTX 3080 und GeForce RTX 3070 nutzen 8704 beziehungsweise 5888 Shader-Rechenkerne und begnügen sich mit 10 und 8 GByte RAM. Bei der GeForce RTX 3070 setzt Nvidia günstigeren GDDR6-Speicher ein.

Spezifikationen der RTX-3000-Reihe (Ampere, 8 nm)
Modell GeForce RTX 3090 GeForce RTX 3080 GeForce RTX 3070
GPU GA102 GA102 GA104
"CUDA Cores" 10.496 8704 5888
Basistakt / Boost 1400 / 1700 MHz 1440 / 1710 MHz 1500 / 1730 MHz
theoretische Rechenleistung FP32 36 TFlops 30 TFlops 20 TFlops
Speichermenge / -typ 24 GByte GDDR6X 10 GByte GDDR6X 8 GByte GDDR6
Interface / Übertragungsrate 384 Bit / 936 GByte/s 320 Bit / 760 GByte/s 256 Bit / 448 GByte/s
Total Board Power (TBP) 350 Watt 320 Watt 220 Watt
Preis 1500 Euro 700 Euro 500 Euro
Release 24. September 17. September Oktober

Die Mehrleistung erkauft sich der Chiphersteller sichtlich über die Leistungsaufnahme. Die GeForce RTX 3090 nimmt 350 Watt auf, die GeForce RTX 3080 bis zu 320 Watt. Nur die GeForce RTX 3070 kommt mit 220 Watt unter die 300er-Marke. Kühler, die das PCB überragend und einen Teil der Abwärme Richtung Prozessor pusten, sollen der Verlustleistung Herr werden. Im Falle der GeForce RTX 3090 nimmt die Grafikkarte gar drei Steckplätze ein. Adapter für die neuartigen 12-Pin-Anschlüsse liegen unseren Informationen zufolge bei.

Explosionszeichnung der GeForce RTX 3080 zeigt den ungewöhnlichen Kühleraufbau: Ein Lüfter sitzt hinter dem PCB und pustet Luft in Richtung Prozessor.

(Bild: Nvidia)

Die größte Gaming-Ampere-GPU GA102 umfasst 28 Milliarden Transistoren – 50 Prozent mehr als der Turing-TU102-Grafikchip der GeForce RTX 2080 Ti und Titan RTX. Nvidia lässt den GA102 bei Samsung in einem angepassten Prozess mit 8-Nanometer-Strukturen fertigen, der wiederum auf die eigene 10-nm-Technik aufbaut und TSMCs 7 nm hinterherhinkt – hier dürfte AMD mit "Big Navi" zum Jahresende also einen Vorteil haben.

Im Falle der GeForce RTX 3080 und GeForce RTX 3070 übernimmt Nvidia die Preise der 2080 SUPER und 2070 SUPER: 700 beziehungsweise 500 Euro. Die Neulinge sind damit etwas günstiger als die Nicht-SUPER-Modelle der 2000er-Serie zum Start: Die günstigsten Modelle der GeForce RTX 2070 kosteten zur Vorstellung 520 Euro, jene der GeForce RTX 2080 circa 720 Euro.

Die GeForce RTX 3090 positioniert sich preislich zwischen alter 2080 Ti und Titan RTX. Sie kostet mit 1500 Euro etwa 240 Euro mehr als das alte GeForce-Topmodell, bekommt dafür aber die 24 GByte Grafikspeicher der Titan.

Die Markteinführung erfolgt gestaffelt: Die GeForce RTX 3080 startet am 17. September 2020, gefolgt von der GeForce RTX 3090 eine Woche später. Die GeForce RTX 3070 erscheint erst im Oktober. Laut Nvidia bringen Dritthersteller wie Asus, EVGA, Gigabyte und MSI direkt eigene Versionen – auch von der GeForce RTX 3090.

[Update, 2.9.20, 10:45 Uhr:] Preisangaben im Vergleich zur RTX-2000-Serie korrigiert.

[Update, 2.9.20, 13:05 Uhr:] Nvidia hat uns im Gespräch bestätigt, dass bei der GeForce RTX 3070 GDDR6-RAM mit 14 GBit/s pro Pin und nicht 16 zum Einsatz kommt. Die Übertragungsrate liegt somit bei 448 GByte/s.

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