Nvidia: dank GeForce, Tesla und Mining-Boom 5,6 Milliarden Dollar Umsatz

Nvidia schafft im gerade abgelaufenen Finanzquartal 1/2022 getrieben von starken Gaming- und Data-Center-Sparten erneut Umsatz- und Gewinnrekorde.

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Drei GeForce-RTX-3000-Karten aufgefächert

GeForce-RTX-3000-Karten von Asus, MSI und als Nvidia Founders Edition.

(Bild: c't)

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Inhaltsverzeichnis

Auch in Zeiten allgemeiner Chipknappheit laufen die Geschäfte für Nvidia einstweilen glänzend. Das am 26. Mai zu Ende gegangene Quartal 1/2022 (nach Nvidia-Buchhaltung) schloss der Konzern mit über 5,6 Milliarden US-Dollar Umsatz und einem Gewinn von 2,3 Milliarden US-Dollar vor Steuern ab. Nach Steuern blieben davon 1,9 Milliarden übrig und damit 31 Prozent mehr als im Vorquartal.

Insgesamt legten die Geschäfte um 13 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Den vergleichbaren Vorjahreszeitraum übertraf Nvidia um satte 84 Prozent.

Zu diesem Ergebnis trug die Gaming-Sparte wieder einmal am meisten bei, Der Umsatz mit GeForce & Co. stieg im Vergleich zum vorigen Rekordquartal 4/2021 um 11 Prozent von 2,5 auf 2,76 Milliarden US-Dollar. Zweitgrößtes Segment waren die Verkäufe von Tesla-Beschleunigern und Mellanox-Netzwerkhardware fürs Data Center, die jedoch nur um 8 Prozent auf 2,05 Milliarden US-Dollar zulegten.

Demgegenüber nehmen sich die Bereich Professional Visualization, Automotive und OEM-Verkäufe eher klein aus, auch wenn der Marktstart der neuen Quadro-Karten auf Ampere-Basis dem Pro-Viz-Segment den prozentual größten Schub um 21 Prozent einbrachte.

Nvidia-Quartalszahlen Q1/2022

(Bild: Nvidia)

Den Anteil des trotz des kürzlichen Kurseinbruchs anhaltenden Krypto-Booms am Gesamtumsatz spielt Nvidia nach wie vor herunter. Offiziell sagte Nvidia-Chef Huang auf Nachfrage, dass man mit circa 155 Millionen US-Dollar aus Verkäufen der "Crypto-Mining-Prozessoren" (CMPs) rechne, die im OEM-Segment verbucht werden. Im kommenden Quartal erwarte er allerdings, dass dieser Markt auf 400 Millionen US-Dollar anwachse.

Diese werden zwar auf Basis derselben Grafikchips wie GeForce-Karten hergestellt, durchlaufen aber ein anderes Prüfverfahren, sodass hier auch Chips zum Einsatz kommen können, die etwa aufgrund defekter Display- oder Video-Engine nicht für GeForce oder (Ex-) Quadro getaugt hätten. Nvidia verbessert so seine Ausbeute und entlastet gleichzeitig den Gaming-Markt, auch wenn Miner dort immer noch sehr viele Karten wegkaufen, die offiziell zur Gaming-Sparte gerechnet werden.

Der Krypto-Markt gilt als hochgradig volatil im Vergleich zur Stammkundschaft unter den PC-Gamern. Daher will Nvidia mit Blick auf das Vertrauen der Investoren und den Erfahrungen des letzten Krypto-Crashes 2018 hier keine allzu großen Wetten auf das Fortbestehen der Rally abschließen und Gefahr laufen, die ebenfalls gut zahlenden Gamer zu vergraulen.

Dazu hat Nvidia erneut eine Mining-Drossel wie bei der GeForce RTX 3060 geplant. Kürzlich kündigte die Firma Neuauflagen der RTX 3080, 3070 und 3060 Ti an, bei denen die Mining-Leistung für Ethereum-Validierung auf die Hälfte gesenkt werden. Man wolle diese als "Low Hash Rate" oder kurz LHR-Versionen kenntlich machen. Die extrem teure RTX 3090 wird demnach nicht eingebremst, die bereits mit den Hufen scharrenden GeForce RTX 3080 Ti und 3070 Ti dürften hingegen von Anfang an beim Mining eingebremst werden, was ihrer Verfügbarkeit nur gut tun kann.

Weiterhin beschränkt sich Nvidia allerdings darauf, die für GPU-Mining derzeit profitabelste Krypto-Währung Ethereum einzubremsen, auch wenn die Mining-Farmer bereits andere sogenannte Altcoins am Start haben.

(csp)