O2 UK entlässt und stellt ein
Um der Abwanderung von Kunden zu Billiganbietern entgegenzuwirken, will der Mobilnetzbetreiber 2000 Stellen im Vertrieb neu schaffen -- zuvor werden 500 nicht-vertriebliche Jobs gestrichen.
Der früher als mmO2 auftretende britische Mobilnetzbetreiber O2 plc., der sich Anfang des Jahres in einem komplizierten Verfahren selbst übernahm, hat seien Prognosen für sein Geschäftsjahr 2004/2005 aktualisiert. Zu diesem Anlass gab der britische Netzbetreiber bekannt, 2000 Stellen im Vertrieb neu schaffen zu wollen -- zuvor werden jedoch zum Jahresende 500 Mitarbeiter in nicht-vertrieblichen Positionen entlassen. Die Kosten für diese Entlassungen schätzt O2 auf 40 bis 45 Millionen Britische Pfund -- entsprechend circa 57 bis 65 Millionen Euro.
Kunden an das Unternehmen zu binden (customer retention) beziehungsweise ihre Abwanderung (churn) zu minimieren, identifiziert O2 UK als zentrale Aufgabe: In Großbritannien ist mit easyMobile im März als virtueller Mobilfunker (MVNO) gestartet, der das Geschäft der etablierten Anbieter mit eigener Netzinfrastruktur gefährdet. Um die Basis für langfristigen Erfolg zu legen, will O2 mit den neuen Vertriebsmitarbeitern unter anderem ein viertes großes Kundendienstzentrum im Vereinigten Königreich schaffen.
Für das Finanzjahr 2004/2005 erwartet O2 plc. einen Zuwachs des Netto-Umsatzes im Bereich von 12 bis 15 Prozent. In der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres sei der Zuwachs gebremst worden, wofür O2 den Verlust eines Vertrages mit der früheren Konzernschwester BT sowie eine rund 30-prozentige Senkung der Terminierungsentgelte im Vergangenen September als Gründe ausmacht. Für die Tochter O2 Germany erwartet der Konzern starkes Umsatzwachstum dank steigender Kundenzahl und stabilem Durchschnittsumsatz pro Kunde ("ARPU"). Die Bilanz für das Geschäftsjahr will O2 am 18. Mai vorlegen. (ssu)