OLED, LCD, keine Mini-LEDs: Philips verspricht hellere und smartere Fernseher

Philips‘ TV-Serie OLED 807 soll heller leuchten und automatisch den passenden Bildmodus finden. Als Allrounder gilt indes die LCD-Serie The One – ohne Mini-LEDs

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Die rückwärtige Ambilight-Beleuchtung ist das Markenzeichen der Philips-TVs

(Bild: Philips)

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Philips hat seine neuen Fernseher vorgestellt, darunter die Topserie OLED 807 und die LCD-Serie The One. Sämtliche neuen TV-Modelle nutzen laut Chefentwickler Danny Tack ein 120-Hertz-Panel und beherrschen die Variable Refresh Rate (VRR) fürs ruckelfreie Gaming am großen TV.

LCD-TVs mit Mini-LEDs im Backlight stehen in diesem Jahr nicht im Fokus. Man sei überzeugt, dass sich mit der OLED-Technik die bessere Bildwiedergabe erzielen lässt, erklärte der Hersteller. Deshalb habe man von neuen Modellen mit lokal dimmbaren Mini-LEDs im Backlight abgesehen.

Die OLED 807-Serie nutzt das neue OLED-EX-Panel von LG Displays. Die Paneltechnik für hellere Schirme mit reduzierter Burn-In-Gefahr hatte LG jüngst auf der CES vorgestellt. Philips will die Android-TVs aus der Serie OLED 807 erstmals auch in 77 Zoll anbieten. Damit sind die Topmodelle nun in den Bildschirmdiagonalen 48 Zoll (1,20 m), 55 Zoll (1,40 m), 65 Zoll (1,65 m) und 77 Zoll (1,95 m) zu haben.

Auch die Serie OLED 707 kommt in diesen Größen, in ihr stecken allerdings „herkömmliche“ OLED-Panels von LG Display, es bleibt hier also bei der bisherigen Lichtausbeute.

Die neuen TVs aus der Serie OLED 807 nutzen ein helles OLED-EX-Panel, das laut Panelhersteller LG Displays weniger anfällig für Burn-in ist.

(Bild: Philips)

Beide Smart-TV-Serien arbeiten mit Android TV 11 als Betriebssystem, sie beherrschen die HDR-Formate HLG, Dolby Vision und HDR 10+ (Adaptive) und unterstützen mit IMAX Enhanced remasterte 4K-Videos im Imax-Seitenverhältnis 1,90:1. Die Unterstützung der "IMAX Enhanced"-Lösung von IMAX und DTS hatten bereits Sony und Sharp angekündigt.

Teil der "IMAX Enhanced"-Zertifizierung für Fernseher ist ein neuer Decoder für DTS' kommenden Streaming-Audio-Codec, mit dem das Unternehmen gegen Dolby und dessen 3D-Soundformat Dolby Atmos antreten will. Dieser neue Codec soll im Rahmen des IMAX-Enhanced-Programms eingeführt werden, das von den Diensten Disney+ und Sony Bravia Core zwar bereits genutzt wird, bislang allerdings nur beim Bild. c't hat IMAX Enhanced in einem Artikel beschrieben. Auffällig ist, dass alle drei Hersteller als Betriebssystem "Android TV" für ihre Fernseher benutzen.

An den HDMI-Ports nehmen sie HDR-Inhalte mit mit 48 Gbps entgegen und synchronisieren die Bildausgabe mit den Grafikkartensignalen per VRR zwischen 40 und 120 Hertz. Außerdem unterstützen sie AMDs FreeSync Premium, sind G-Sync kompatibel und reduzieren die Latenz im Game-Modus (ALLM). Für Gamer gibts außerdem die neue Game Bar, die schnellen Zugriff auf wichtige Bildparameter gibt, ohne dass man das Spiel verlassen muss.

Solche Game Bars finden sich inzwischen auch in etlichen Smart-TVs anderer Hersteller, etwa bei Samsung und LG.

Die neuen OLED-TVs sind sehr schmal einefasst und ruhen auf einem drehbaren Standfuß.

(Bild: Philips)

Auf seiner Pressekonferenz hob Philips insbesondere die erweiterten KI-Funktionen des P5-Prozessors zur Bildoptimierung hervor. So gibt es nun sieben statt bislang zwei Voreinstellungen, die automatisch passend zum Filminhalt aktiviert werden. Unter diesen Filmmodi findet sich weiterhin der Filmmaker-Modus, in dem sämtliche Optimierungen abgeschaltet werden. Im Modus Crystal Clear, der zuvor Vivid hieß, werden nun Schärfe, Farbe und Kontrast automatisch abgeglichen, um eine besonders farb- und kontraststarke Darstellung für helle Umgebungen zu erzielen.

Die OLED 807-Modelle sind danke OLED EX-Panel von einem sehr schmalen Metallrahmen eingefasst und ruhen auf einem zur Seite drehbaren Fuß; nur der große 77-Zöller steht stattdessen auf zwei runden Metallstäben. Philips will sie ab Juni anbieten, Preise nannte der Hersteller noch nicht. Die Verfügbarkeit wird wesentlich davon abhängen, wann LG Displays seine OLED-EX-Panels in Serie produziert. Die hellere OLED-Technik will auch Sony für seine OLED-TVs nutzen.

Der Allrounder unter den LCD-TVs ist laut Philips „The One“: Die Modelle PUS8807 nutzen ein 120-Hz-Panel mit Direct-LED-Backlight, integrieren im Rücken ein dreiseitiges Ambilight und sind ab Ende des zweiten Quartals 2022 in 43”, 50”, 55”, 65”, 75” sowie erstmals bei Philips auch in 86 Zoll (2,18 m) zu haben.

"The One" ist der Allrounder unter den Philips-Fernseher. Es handelt sich um ein LCD-TV mit 120-Hz-Panel, das sich fürs helle Wohnzimmer ebenso wie für Gamer empfielt.

(Bild: Philips)

Auch die Android-TVs aus der Serie The One unterstützen alle aktuellen HDR-Formate als da wären Dolby Vision, HDR10, HDR10+, HDR10+ Adaptiv und HLG. Philips empfiehlt die Geräte auch für Gamer: In den TVs steckt ein 120-Hertz-Panel und sie beherrschen VRR, ALLM sowie FreeSync Premium an HDMI 2.1. Als Input-Lag nennt Philips 9 Millisekunden, die Game Bar lässt sich auch bei diesen TVs mit einem Knopfdruck auf den Schirm holen.

Die smarten Fernseher unterstützen Dolby Atmos und können in einem kabellosen Multi-Kanal AV-System über DTS Play-Fi als Center-Kanal als Center-Kanal dienen. Für die simplere Audio-Erweiterung bietet Philips die OneSoundbar an. Zu Preisen äußerte sich Philips noch nicht. (uk)