ÖPNV-KI in New York zeigt Hunderte Falschparker an – fälschlicherweise
KI-gesteuerte Kameras in den Bussen des ÖPNV in New York City haben Falschparker angezeigt, die den Busverkehr behindert haben sollen.

(Bild: dibrova/Shutterstock.com)
Rund 3800 Fahrzeuge haben ein Ticket wegen Falschparkens durch die KI-Systeme des New Yorker öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) bekommen. Sie sollen Busse der Metropolitan Transportation Authority (MTA) am Durchkommen gehindert haben, also etwa Busspuren blockiert. Mindestens 870 Fälle waren falsch – die Autos standen vollkommen regulär auf normalen Parkplätzen.
Wie nbc New York berichtet, waren die Tickets allesamt über ein automatisiertes KI-System eingegangen. Die MTA-Busse sind seit Kurzem mit Kameras ausgestattet, die wiederum mit dem System verbunden sind. Und das KI-System war eigentlich in einer Testphase, in der die festgestellten Verstöße noch gar nicht zu Bußgeldern führen sollten.
Wie herauskam, meldeten die Kameras Falschparker in bestimmten Parkzonen, die eine Buslinie unterbrechen. Die Parkplätze dort sind jedoch legal und auch ganz normal eingezeichnet. Die Weiterleitung der vermeintlichen Ordnungswidrigkeiten geschah dann zudem nicht ein Mal, sondern gleich mehrfach am Tag. Mehrere Busse meldeten den Vorfall offensichtlich, berichtet ein Betroffener dem Sender, der am Ende gleich zehn Tickets bekam.
HaydenAI bietet KI-Systeme für ÖPNV
Laut MTA-Sprecher hat es Fehler in der Programmierung gegeben. Die seien inzwischen behoben worden. Niemand, der ein automatisch erstelltes Ticket bekommen hat, muss dieses bezahlen. Wer bereits bezahlt hat, bekommt sein Geld zurück. New York nutzt zahlreiche Kamera-Systeme zur Überwachung des Straßenverkehrs, dazu gehören Ampeln und Blitzer, wie auch in anderen Städten der Welt. Bevor Bußgeldbescheide rausgehen, sollen diese eigentlich von einem Menschen kontrolliert und bestätigt werden, sagt der Sprecher. Wie es dazu kam, dass die Bus-Kameras diese Überprüfung umgehen konnten, bleibt unbeantwortet.
Für die Kameras und die dazugehörige Software ist HaydenAI zuständig. Das Unternehmen hat nicht nur mit New York einen Vertrag, auch Santa Monica und San Francisco etwa nutzen das KI-System bereits. Derartige Fehler wie in New York sind dort nicht bekannt geworden. HaydenAI sagt, bis auf wenige Zentimeter genau erfassen zu können, wo ein Auto steht, auch erkenne das System, ob sich ein Auto bewegt oder steht. Wie es eigentlich auch in New York City hätte sein sollen, kontrollieren in den anderen Städten Menschen die KI-Entscheidungen und erst dann gehen Bußgeldbescheide raus.
(emw)