Ladestation an Offshore-Windpark für Schiffe wird getestet
Der belgische Offshore-Windparkbetreiber Parkwind betreibt testweise eine Ladestation für Schiffe.
Der belgische Offshore-Windparkbetreiber Parkwind testet seit Kurzem in der Nordsee eine Ladestation für Schiffe. Die Station ist gekoppelt an ein Umspannwerk am belgischen Offshore-Windpark Nobelwind, der Strom kommt also direkt von den 50 Windrädern, die 47 km vor der Küste installiert sind. Die vom britischen Unternehmen MJR entwickelte Technik ermögliche es, Schiffe automatisch mit der Ladestation zu verbinden und von ihr zu entkoppeln, teilte MJR mit.
Geladen werden an der Station Wartungsschiffe, die im Betrieb des Windparks eingesetzt werden. Die Technik eignet sich laut Parkwind für Crew Transfer Vessels mit einer Ladeleistung von bis zu 2 MW und Service Operation Vessels mit einer Ladeleistung von bis zu 8 MW. Die Erkenntnisse aus dieser Teststation sollen einfließen in die erste kommerzielle Ladestation, die voraussichtlich im ersten Quartal 2025 in Betrieb geht.
Ladeboje von Møller-Maersk
Anfang 2022 gründete der dänische Logistikkonzern Møller-Maersk mit Stillstrom ein Tochterunternehmen, das elektrisch betriebene Schiffe aufladen und herkömmlich betriebene Schiffe auf hoher See mit Strom versorgen soll. Dafür hat es zusammen mit dem Energieunternehmen Ørsted eine spezielle Boje entwickelt.
Danach war von dem Projekt erst einmal nichts zu vernehmen. Im März dieses Jahres hieß es von Stillstrom, zusammen mit dem Betreiber des Hafens von Skagen zu prüfen, ob die Technik für den Ankerplatz Skagen Anchorage einsetzbar ist. Dort würden jährlich mehr als 3800 Schiffe für mindestens sechs Stunden anlegen. In dieser Zeit produzierten sie jährlich 66.000 Tonnen CO₂-Emissionen, die durch Ladestrom von einer Boje gemindert werden könnten.
(anw)