Online-Glücksspiel schon vor Geltung des neuen Staatsvertrags teils geduldet

Anbieter von Online-Glücksspielen, die die beschlossenen Regeln vorab umsetzen, könnten schon vor dem Juli 2021 geduldet werden.

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Online-Glücksspiel wird schon vor Staatsvertragsgeltung geduldet

(Bild: Netfalls Remy Musser/ Shutterstock.com)

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  • dpa

Bislang illegale Internet-Casinos oder Onlinepoker-Anbieter sollen unter Umständen schon geduldet werden, bevor der künftige Glücksspielstaatsvertrag im kommenden Jahr in Kraft tritt. Für die Anbieter solcher Online-Glücksspiele soll eine Übergangsphase in das ab Juli 2021 geltende Regelwerk geschaffen werden, wie aus einem Länderbeschluss hervorgeht, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Möglich werden soll das für alle Anbieter, die "ihre Geschäftspraxis tatsächlich bereits heute an die voraussichtliche künftige Rechtslage anpassen". Wer die Vorgaben zum Spielerschutz und zur Spielsuchtbekämpfung technisch noch nicht umsetzen kann, erhält dafür eine Frist bis zum 15. Oktober.

Das Anbieten von Online-Glücksspielen war bislang in großen Teilen Deutschlands verboten. Nur Schleswig-Holstein hatte als einziges Bundesland Lizenzen dafür vergeben. Auch wegen des Booms von bisher nicht regulierten Glücksspielen im Internet einigten sich die Länder im März auf einen neuen Glücksspielstaatsvertrag, in dem auch Online-Glücksspiele geregelt wurden. Mit Inkrafttreten des Vertrags am 1. Juli 2021 können dann auch Online-Anbieter eine Lizenz erwerben.

Zu den Regeln für Online-Angebote zählen unter anderem ein monatliches Limit von 1000 Euro, ein Werbeverbot zwischen 06.00 und 21.00 Uhr sowie die Erfassung von Zockern mit Selbst- oder Fremdsperre in einer Sperrdatei. Damit sollen Jugend- und Spielerschutz gewährleistet werden.

(mho)