Online-Händler offerieren erste LGA1156-Mainboards und Core-i5-Prozessoren

Noch hat Intel die LGA1156-Prozessoren der Baureihen Core i7, Core i5 und Core i3 nicht offiziell vorgestellt, da tauchen die ersten Produkte bereits im Einzelhandel auf.

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Glaubt man der zurzeit dampfenden Gerüchteküche, wird Intel die neuen Prozessoren in Gehäusen für die LGA1156-Fassung wohl in der zweiten Septemberwoche vorstellen. Bisher sind die Prozessoren noch gar nicht lieferbar, trotzdem sind bei einigen deutschen und internationalen Einzelhändlern und folglich auch auf Preisvergleich-Webseiten die Produkte Core i7-870, Core i7-860, Core i7-860s, Core i5-750 und Core i5-750s aufgetaucht. Meistens werden noch keine Preise genannt; einige Händler offerieren (oder offerierten) aber den Core i7-750 für rund 200 Euro – viele Angebote wurden mittlerweile zurückgezogen und man findet sie nur noch über den Google-Cache, etwa wenn man nach der Intel-Bestellnummer für die In-a-Box-Version dieser CPU sucht (BX80605I5750).

Vom Core i3 mit integriertem Grafikchip (Clarkdale) ist noch nichts zu sehen, allerdings hat eine asiatische Webseite bereits Benchmarks einer 3,06-GHz-Version des Doppelkerns veröffentlicht.

Glaubt man den Angaben auf den Händler- und Preisvergleich-Webseiten, so läuft der Core i7-870 mit 2,93 GHz, der i7-860 mit 2,80 GHz, der i7-860s mit 2,53 GHz, der Core i5-750 mit 2,66 GHz und der i5-750s mit 2,40 GHz. Die Versionen mit dem kleinen "s" in der Typenbezeichnung sollen mit 82 Watt TDP sparsamer sein als die normalen 95-Watt-Versionen. Diese wiederum sind sparsamer als die Core-i7-900-Baureihe für LGA1366-Boards, die ihre TDP von 130 Watt durch die Turbo-Boost-Übertaktungsautomatik unter Volllast auch ausschöpfen. Während die Core-i7-Prozessoren dank Hyper-Threading dem Betriebssystem acht logische Prozessorkerne melden, lassen sich bei den Core-i5-Prozessoren nur die vier physischen Kerne nutzen.

Besonders spannend wird der Vergleich zwischen dem bisher beliebtesten, weil billigsten Intel-Nehalem-Prozessor Core i7-920 und dem Core i5-750 mit derselben Taktfrequenz, aber ohne Hyper-Threading sowie mit nur zwei (statt drei) DDR3-Speicherkanälen. Der Core i5-750 wird wohl sparsamer sein, auf billigeren Mainboards laufen und seine Übertaktungs-Automatik erreicht vermutlich höhere Frequenzen – man munkelt von bis zu 3,2 GHz, also bis zu vier weiteren 133-MHz-Multiplikatorstufen, während der Core i7-920 nur zwei (PDF-Datei) schafft (also 2,8 GHz). Damit dürften auf dem Core i5-750 viele aktuelle Applikationen schneller laufen als auf dem Core i7-920.

Mainboards mit LGA1156-Fassung kann man bereits bestellen; das zurzeit billigste ist das ab etwa 96 Euro angebotene Gigabyte GA-P55M-UD2. Die Preise reichen aber bei umfangreich ausgestatteten Platinen weit über die 200-Euro-Marke. Nach und nach kommen Boards anderer Hersteller hinzu, etwa von Asrock, Asus, Biostar oder MSI. Intel selbst will beispielsweise die Boards DP55WB und DP55KG liefern. Erfahrungsgemäß sind die zuerst in Online-Shops aufgelisteten Boards nicht immer auch die zuerst tatsächlich in ausreichenden Stückzahlen lieferbaren.

Alle bisher zum Verkauf angebotenen LGA1156-Mainboards sind mit dem Single-Chip-"Chipsatz" P55 bestückt; vermutlich werden andere "Ibex-Peak"-Versionen wie P57 (unter anderem mit Flash-Cache-Schnittstelle), H55/H57 (mit Monitoranschlüssen) und Q57 (mit Monitoranschlüssen, Fernwartung und Trusted-Computing-Funktionen für Bürocomputer) später folgen.

AMD will unterdessen nach zahlreichen Online-Meldungen in den nächsten Wochen einen Phenom II X4 965 vorstellen, der mit 3,4 GHz etwas schneller läuft als das bisherige Phenom-Flaggschiff Phenom II X4 955 Black Edition. (ciw)