Online-Kurse in Apps: Apple will ab 2022 Provision einfordern

Corona hat viele Kurse und Events zu Online-Veranstaltungen gemacht, daran will Apple mitverdienen. Die Gnadenfrist für Anbieter wurde aber erneut verlängert.

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(Bild: antoniodiaz/Shutterstock.com)

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Online-Kurse und Veranstaltungen dürfen in iPhone- und iPad-Apps vorerst weiter direkt abgerechnet werden, ohne Apple am Umsatz beteiligen zu müssen. Die zwingende Vorgabe zur Integration von Apples Bezahlschnittstelle (In-App Purchase – IAP) greift nun erst ab 2022 und nicht schon ab dem nahenden Juli, wie der Konzern mitteilte. Es ist bereits der zweite Aufschub für die umstrittene Vorgabe.

Während sich die Welt weiter von der "Pandemie erholt", wolle man die "Communities", die immer noch auf Online-Veranstaltungen setzen müssen, mit der auf den 31. Dezember 2021 aufgeschobenen Deadline "unterstützen", schreibt Apple auf seiner Developer-Seite.

Ab dem 1.1.2022 müssen Apps ihre digitalen Kursangebote und Veranstaltungen dann über Apples Bezahlschnittstelle abrechnen, der iPhone-Hersteller behält auf diesem Weg automatisch bis zu 30 Prozent Provision ein. Einzelsitzungen, etwa persönliches Fitness-Training oder Nachhilfeunterricht, bleiben weiterhin davon ausgenommen, wie Apple betonte – solange daran nur zwei Personen beteiligt sind.

Apples Vorgaben für den Verkauf digitaler Inhalte in Apps sorgten im vergangenen Jahr für erhebliches Aufsehen, als kleine wie große Veranstalter ihre Vor-Ort-Events zu Online-Events machten und diese wie gewohnt direkt mit den Kunden abrechnen wollten: Auch großen Konzernen wie Airbnb wurde Berichten zufolge daraufhin mit dem Rauswurf aus dem App Store gedroht – diese wendeten sich daraufhin an Regulierungsbehörden.

Für Unverständnis sorgt dabei auch, dass Airbnb für sein Geschäft mit der Vermittlung von Übernachtungsmöglichkeiten noch nie Provision an Apple zahlen musste – für Online-Kurse künftig aber schon. Eine Begründung für die Unterscheidung bei der Handhabung des Verkaufs von physischen Dienstleistungen und Produkten sowie digitalen Produkten hatte ein Apple-Manager auf einer Anhörung vor einem US-Kongressausschuss in dieser Woche nicht parat.

(lbe)