Open-Source-Konkurrenz für MPEG-4
On2 Technologies will seinen für Streaming bei niedrigen Bitraten optimierten Video-Codec "Truemotion VP 3.2" unter Open Source stellen.
On2 Technologies will seinen für Streaming bei niedrigen Bitraten optimierten Video-Codec "Truemotion VP 3.2" unter Open Source stellen. Dies gab der Codec-Spezialist in einer entsprechenden Mitteilung bekannt. Obwohl On2 Technologies bereits Anstrengungen unternommen hat, seinen Codec auf diversen Plattformen zu etablieren, will man mit der Veröffentlichung des Sourcecodes mit Hilfe der Open-Source-Community auch bislang nicht unterstützte Betriebssysteme erreichen – etwa Unix oder Linux.
"Die Weiterentwicklung von Streaming Media wird durch kostenintensive, proprietäre Codecs gebremst, und die MPEG-Entwicklung war bisher einfach zu langsam", kommentierte On2-Chef und CEO Douglas McIntyre den Schritt seines Unternehmens anlässlich des Integrated Broadband Networks Summit. Die im Vergleich zu Microsoft und RealNetworks winzige Codec-Schmiede will genau dieses Manko ausnutzen, um ihren Codec bei einer breiten Masse zu etablieren.
Die aktuelle Entwicklung "Truemotion VP4" bleibt jedoch vorerst "Closed Source". Da der neue Codec abwärtskompatibel ist, lassen sich damit erstellte Streaming-Videos allerdings auch mit dem "alten" VP3.2 dekodieren.
Angesichts der Leistungsfähigkeit von VP3.2, die der Codec bereits als Beta-Version in einem Vergleichstest in Ausgabe 10/2001 von c't unter Beweis stellte, bekommt der ISO-Standard MPEG-4 ernsthafte Konkurrenz. Im Unterschied zu MPEG-4 soll der Einsatz von Truemotion VP3.2 nämlich keinerlei Lizenzgebühren nach sich ziehen. (vza)