OpenAI-Chef warnt: Ohne Ressourcen werden Kriege um KI geführt

In einem Essay sagt OpenAI-Chef Sam Altman ein "Zeitalter der Intelligenz" voraus. Er benannt allerdings auch mögliche Schattenseiten.

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Sam Altmann

OpenAI-Chef Sam Altman

(Bild: jamesonwu1972/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

OpenAI-Geschäftsführer Sam Altman sagt in einem viel beachteten neuen Blogpost ein "Zeitalter der Intelligenz" voraus. Künstliche Intelligenz ermögliche enormen Wohlstand und bahnbrechende Errungenschaften, schreibt er – ohne allerdings einen konkreten Anlass für den Zeitpunkt seiner Veröffentlichung zu benennen. Zugleich wirbt er dafür, dass für KI viel Energie und Chips erforderlich sein werden. Rechenleistung müsse günstiger werden. Wenn KI eine begrenzte Ressource bleibe, könnten deshalb Kriege ausbrechen und es drohe, dass KI zum Werkzeug für reiche Leute wird, warnt er.

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In dem Blogpost werden auch weitere Risiken des neuen Zeitalters benannt, wie etwa die Veränderungen des Arbeitsmarktes. Altman zeigt sich aber überzeugt, dass die Veränderungen deutlich langsamer sein werden, als die meisten Menschen denken und dass es weiterhin für alle Beschäftigung geben wird. Viele der heutigen Jobs würden in ein paar hundert Jahren rückblickend als belanglose Zeitverschwendung angesehen werden – eine Perspektive, wie sie ein Laternenanzünder aus der Vergangenheit auf die heutige Gegenwart haben würde.

Insgesamt zeichnet Altman ein überaus positives Bild der Zukunft: KI werde den Menschen neue Werkzeuge an die Hand geben, um schwierige Probleme wie die Klimakrise oder die Geheimnisse der Physik zu lösen. Er skizziert ein Zeitalter, in dem jeder auf ein Team persönlicher KI-Assistenten zurückgreifen könne, was zu Verbesserungen in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Softwareentwicklung führen werde. Die Entwicklung der KI könne sich als einer der folgenreichsten Fortschritte der Menschheitsgeschichte erweisen.

Den Durchbruch habe das Deep Learning erzielt, das mit zunehmenden Ressourcen immer besser werde. Es wäre ihm zufolge ein Fehler, "sich von einer bestimmten Herausforderung ablenken zu lassen". Die vor der Menschheit liegende Zeit werde keine "durchweg positive Geschichte" sein, "aber die Vorteile sind so enorm, dass wir es uns selbst und der Zukunft schuldig sind, herauszufinden, wie wir die vor uns liegenden Risiken meistern."

Altmans Post löst Diskussionen aus: Während einige in seine Ausführungen eine bevorstehende Ankündigung einer Superintelligenz interpretieren, mit der er laut Blogpost in "ein paar tausend Tagen" rechnet, sehen andere eher einen Zusammenhang zu den internationalen Ambitionen, KI stärker zu regulieren. Dies würde sich wahrscheinlich auch auf die geschäftlichen Ambitionen von OpenAI auswirken. Einige vermuten einen Zusammenhang zu anstehenden Finanzierungsrunden.

Kritiker bemängeln, dass Altman existenzielle Risiken, die aufgrund von KI befürchtet werden, ausklammere. Auch bleibt der Blogpost einigen zu vage, insbesondere mit Blick auf die Frage, wie die Veränderungen am Arbeitsmarkt genau vonstattengehen sollen, oder in Bezug auf technische Details.

(mki)