Openserver als letzte Chance für SCO

Die nach wie vor um ihre Börsenpräsenz kämpfende SCO Group positioniert ihren OpenServer 6 direkt gegen den Open Enterprise Server, den Novell unter den Technikern verteilt, die in dieser Woche an der Brainshare teilnehmen.

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Von
  • Detlef Borchers

Die nach wie vor um ihre Börsenpräsenz kämpfende SCO Group positioniert ihren OpenServer 6 direkt gegen den Open Enterprise Server, den Novell unter den Technikern verteilt, die in dieser Woche an der Brainshare teilnehmen. Für das "beste Unix" wirbt ein SCO-Handzettel, der den Technikern mitteilt, dass SCO über 10.000 Reseller hinter sich hat, die den besten Support liefern, und der damit wirbt, dass SCO gerade von der Zeitschrift VARBusiness für sein Händlerprogramm mit 5 Sternen ausgezeichnet wurde. Unter den Teilnehmern der Brainshare wird über die Aktion eher gewitzelt denn gefachsimpelt. An das Netzwerk von über 10.000 Händlern mochte niemand glauben.

Auch SCO-Chef Darl McBride selbst nutzte die Zeit für einen Besuch der praktisch vor seiner Haustür stattfindenden Messe, ganz ohne Bodyguards. In einem Interview mit der Zeitschrift eWeek erklärte McBride, dass die Zukunft von SCO an der Akzeptanz des neuen OpenServers hängt, der im Upgrade die 2 Millionen Server ablösen solle, die SCO derzeit im Markt habe. Als wichtigsten Kunde nannte McBride die Burgerkette McDonalds, deren Server aber nicht überall mit SCO laufen. Für die Zukunft kündigte McBride an, dass sich SCO auf die Zusammenarbeit von Servern mit Mobiltelefonen und anderen Geräten konzentrieren wolle. Sollte der Prozess gegen IBM um verletzte Unix-Rechte scheitern, habe man noch genug Geld wie ein vergleichbares Startup, so McBride.

In Salt Lake City selbst ist SCO derzeit aus anderen Gründen Tagesgespräch. Die lokale Tageszeitung Salt Lake Tribune veröffentlichte einen Bericht über den Tod von Val Noorda Kreidel, der Tochter des Novell-Übervaters Ray Noorda, der über seine Canopy Group auch die SCO Group gründete. Derzeit wird untersucht, ob der Tod ein Selbstmord ist. Sollte dies der Fall sein, so wird ein Zusammenhang zwischen der Selbsttötung und dem Vergleich vermutet, den Val Noorda Kreidel und ihre Rechtsanwälte mit Ralph Yarro geschlossen haben. Ralph Yarro ist Aufsichtsratsvorsitzender von SCO und nach diesem Vergleich mit 31,4 % der größte Anteilseigner an der Firma. (Detlef Borchers) / (jk)