Optische Netze: Cisco und Corning machen gemeinsame Sache

Der weltgrößte Hersteller von Glasfasern und Komponenten für Photonik-Equipment, Corning, und Netzwerkgigant Cisco arbeiten zukünftig bei optischen Netzen zusammen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der weltgrößte Hersteller von Glasfasern und Komponenten für Photonik-Equipment, Corning, und Netzwerkgigant Cisco arbeiten zukünftig bei optischen Netzen zusammen. Corning verhandelte noch im Juli mit dem kanadischen Telekomausrüster Nortel über eine Übernahme von dessen Sparte für optische Komponenten – gegen eine Mehrheitsbeteiligung von Nortel an Corning. Die Verhandlungen wurden damals abgebrochen, da die beiden Firmen offensichtlich nicht die Schwierigkeiten aus dem Weg räumen konnten, denen die Kombination aus beiden Unternehmen bei Kunden und Wettbwerbshütern gegenüber gestanden hätte.

Nun dehnt Corning sein Geschäft durch die Kooperation mit Cisco aus, die aber keine wechselseitige Beteiligung beinhaltet. Die Vereinbarung, die beide Firmen nicht daran hindert, mit weiteren Unternehmen Allianzen einzugehen, umfasst die Bildung von gemeinsamen Teams. Diese sollen vorgefertigte Lösungen für optische Netze bauen, die speziell nach Kundenanforderungen entwickelt werden. Zum Einsatz kommen sollen natürlich das Equipment von Cisco und die fiberoptischen Komponenten von Corning. Der Glasfaserkonzern wird darüber hinaus beispielsweise optische Verstärker zum Einbau in Cisco-Geräte liefern.

Zu Cornings wichtigsten Produkten, die die Firma in die Kooperation einbringen will, gehören etwa optische Switches, die aus so genannten MEMS (mciro-electro-mechanical systems) aufgebaut sind, aber auch Raman-Verstärker. Bei dieser Technik werden im Prinzip die Glasfasern selbst zur Verstärkung des Signals genutzt: Laser-Licht wird in der entgegengesetzten Richtung zum eigentlichen Datensignal ausgesandt, wodurch die Glasfaser, auf der das Datensignal übertragen wird, als Verstärker für eben dieses Signal arbeitet. Benannt ist die Technik nach dem Wissenschaftler, der den zu Grunde liegenden Effekt bereits 1928 entdeckte. Durch Raman-Verstärker lassen sich auf Glasfaserstrecken einige der teuren Regeneratoren einsparen.

Für Cisco bedeutet die Vereinbarung eine Verbesserung der Position im Markt für optische Netze. Der Konzern konnte bislang, trotz der Übernahme der Photonik-Sparte des italienischen Mischkonzerns Pirelli, in diesem Bereich gegen über den Marktführern Nortel und Lucent nur wenig Boden gut machen. (jk)