Oracle: Teile des Android-Codes sind direkt kopiert

Mit der aktualisierten Klageschrift will der Softwarekonzern belegen, dass in Android enthaltene Klassenbibliotheken seine Urheberrechte verletzen und beinahe ein Drittel der API-Pakete Derivate von Oracles Java-Pendants sind.

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Von
  • Alexander Neumann

Der Softwarekonzern Oracle hat einem Bericht des US-Fachmagazins Computerworld zufolge seine Vorwürfe gegen Google wegen Patentverletzungen in der Laufzeitumgebung des mobilen Betriebssystems Android aktualisiert. Enthielt die ursprüngliche Klageschrift nur einige Details zu vorgeblichen Vorstößen, legt Oracle in einem Update nun Codebeispiele vor. Diese sollen belegen, dass Android Urheberrecht verletzende Klassenbibliotheken und Dokumentationsmaterialien enthält und beinahe ein Drittel von Androids API-Paketen Derivate von Oracles Java-Pendants beziehungsweise der relevanten Dokumente seien.

Es gehe bei den Verstößen unter anderem um Java-Methoden sowie -Klassennamen, Bezeichnungen und Parameter, des Weiteren um die Struktur, Organisation und den Inhalt der Java-Klassenbibliotheken sowie den Inhalt und den Aufbau der Java-Dokumentation, wird das Update zitiert. Oracle behauptet, dass der Android-Code in einigen Fällen direkt aus Oracles Java-Code kopiert worden sei.

Von Google gibt es bislang keinen Kommentar zu den neuen Vorwürfen. Als Oracle im August die Anklage erhoben hatte, nahm der Suchmaschinengigant für sich in Anspruch, als Fürsprecher der Java-Open-Source-Community angeklagt zu sein. Anfang Oktober bezog der Konzern erneut Stellung und verneinte die Patentverletzungen. Auch warf Google Oracle vor, sich mit der Anklage gegen seine bisherige Open-Source-Strategie zu wenden. Schließlich hatte der Softwareriese den zuständigen Richter aufgefordert, die infrage kommenden Patente für ungültig zu erklären. (ane)