Oracle droht Kartellverfahren

Der US-Staat Connecticut will die feindliche Übernahme von Peoplesoft durch Oracle verhindern.

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Von
  • Oliver Lau

Der US-Staat Connecticut hat am Bezirksgericht Hartford ein Kartellverfahren eingeleitet, das die feindliche Übernahme von Peoplesoft durch Oracle verhindern soll. In dem Gesuch prangert Generalstaatsanwalt Richard Blumenthal an, dass eine Übernahme gegen das Wettbewerbsrecht verstoße, Staat und Wirtschaft Schaden zufüge und zu bedeutenden Preissteigerungen führen könne. In einer Pressemitteilung ergänzte Gouverneur John G. Rowland, dass die Verschmelzung der beiden Unternehmen den Staat Millionen von US-Dollar kosten könne. Mit PeopleSoft habe man gute Geschäfte gemacht und viele Innovationen eingeführt. Die Übernahme stelle nun die "technischen Errungenschaften des Staates der letzten Jahre" in Frage. Immerhin habe Oracle-Chef Larry Ellison bereits angekündigt, dass er nach der Übernahme die Peoplesoft-Produkte vom Markt nehmen wolle.

Während PeopleSoft-Chef Craig A. Conway ins selbe Horn stößt und Oracle vorwirft, nur die Vernichtung eines starken Konkurrenten zu bezwecken, will Ellison von alledem nichts wissen und verweist auf den in den letzten Jahren stark gefallenen PeopleSoft-Aktienkurs und die schrumpfenden Neulizenz-Einnahmen. Aktionäre sollten lieber "Bargeld von Oracle" nehmen statt einer "unsicheren Zukunft mit dem gegenwärtigen Management" entgegenzusehen, hieß es gar in einer einseitigen Zeitungsanzeige. (ola)