Oracle hält an feindlichem Übernahmeangebot für PeopleSoft fest
Oracle-Chef Larry Ellison forderte die Aktionäre des Konkurrenten auf, das Angebot genau zu studieren: "PeopleSoft tut alles, was es kann, um eine Abstimmung seiner Aktionäre zu verhindern."
Im Kampf um die feindliche Übernahme von PeopleSoft will Oracle trotz der neuen Abwehrversuche des Softwareherstellers weiter an seinem Angebot festhalten. Oracle-Chef Larry Ellison forderte unterdessen die Aktionäre des Konkurrenten auf, das Angebot genau zu studieren. "PeopleSoft tut alles, was es kann, um eine Abstimmung seiner Aktionäre zu verhindern", sagte Ellison. Kurz zuvor hatte PeopleSoft sein eigenes Angebot für den kleineren Konkurrenten J.D. Edwards durch einen erheblichen Bargeldanteil verbessert. Nach den Börsenregeln ist für diese Offerte keine Abstimmung der Aktionäre mehr für eine Übernahme erforderlich.
PeopleSoft will nun statt der ursprünglichen 1,7 Milliarden 1,75 Milliarden US-Dollar für J.D. Edwards zahlen, davon 863 Millionen Dollar in bar. Mit dem Angebot wollen die Unternehmen ihren Zusammenschluss erheblich beschleunigen und die durch die Oracle-Übernahmeofferte von 5,1 Milliarden US-Dollar für PeopleSoft entstandene Verunsicherung der Kunden minimieren. Neben vielen Spekulationen über einen möglichen Zerschlagungsversuch des Konkurrenten durch das feindliche Übernahmeangebot hatten Branchenkenner auch vermutet, dass Oracle damit den Zusammenschluss von PeopleSoft und J.D. Edwards verhindert will.
Oracle zeigte sich in einer Stellungnahme bislang unbeeindruckt. Das Oracle-Angebot liege den PeopleSoft-Aktionären weiter vor. "Wenn die PeopleSoft-Führung so überzeugt ist, dass die Akquisition von J.D. Edwards ein gutes Geschäft ist, warum lassen sie dann nicht ihre Aktionäre darüber entscheiden", fragte Ellison provokant. (dpa) / (jk)