P2P-Veteran AudioGalaxy streamt Musiksammlung auf PCs, iOS-Geräte und Android-Handys

Die ebenso wie Napster vor Jahren niedergerungene P2P-Musiktauschbörse kehrt in Form eines kostenfreien Musik-Dienstes zurück, mit dem man seine eigene Musiksammlung über das Internet auf diverse Endgeräte streamen kann.

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Von
  • Volker Zota

Der Name Audiogalaxy mag bei manchen noch gewisse Erinnerungen an die Wild-West-Zeiten des Webs hervorrufen. Vor knapp zehn Jahren entstanden im Fahrwasser der Musiktauschbörse Napster zahlreiche weitere P2P-Dienste; zu einem der ersten gehörte auch Audiogalaxy. Wie Napster wurde auch Audiogalaxy von der US-amerikanischen Musikindustrie verklagt und niedergerungen – und kehrt nach Jahren als Musik-Streaming-Server für die eigene Musiksammlung zurück.

Um die Musiksammlung streamen zu können, benötigt man die eigentliche Server-Applikation Audiogalaxy Helper 3, die man für Windows-PCs und Intel-Macs (ab Mac OS X 10.5) herunterladen kann, sobald man unter Audiogalaxy.com ein Nutzerkonto angelegt hat. Der Audiogalaxy Helper nistet sich in der Taskleiste ein und durchsucht den Server-PC nach MP3- und AAC-Musik (bis zu 200.000 Dateien), die nach kurzer Wartezeit im Webfrontend auftaucht. Wer ein iOS-Gerät oder Android-Handy besitzt, kann die Musik mit Hilfe der ebenfalls kostenlosen Mobilapplikationen aus Apples App Store respektive dem Android Market (siehe Bild) unterwegs anhören.

Die kostenlose Android-App fĂĽr den Streaming-Dienst Audiogalaxy gibt es im Android Market.

(Bild: Audiogalaxy)

Audiogalaxys Streaming-Service soll generell kostenfrei bleiben, die Firma behält sich jedoch vor, für kommende Zusatzfunktionen Geld zu verlangen. Wie schon zu Napster-Zeiten ist Audiogalaxy keineswegs als Vorreiter anzusehen. Ob der bekannte Name dabei hilft, sich in dem Umfeld zu behaupten, bleibt abzuwarten. So bietet allen voran Orb seit Jahren den Remote-Zugriff auf die heimische Mediensammlung (Musik, Videos, Fotos) auch für iOS und Android an; unter anderem unterstützt auch der Open-Source-Musikstreamer SubSonic die mobilen Plattformen.

Die serverbasierte Musiktauschbörse Audiogalaxy war kurz nach Napster in das Visier der Musikindustrie geraten. Nach einer Klage der Recording Industry Association of America (RIAA) einigten sich beide Parteien auf einen außergerichtlichen Vergleich. Audiogalaxy hatte danach seinen Tauschbörsenbetrieb weitgehend eingestellt und war praktisch ein Online-Distributor von RealNetworks. Später hatte Audiogalaxy-Gründer Michael Merhej den Filesharing-Dienst Foldershare aufgezogen, der zwischenzeitlich von Microsoft übernommen wurde. (vza)