PC-Hauptspeicherpreise fallen wohl weiter

Die insbesondere in den USA nachlassende PC-Nachfrage bei gleichzeitigem Ausbau der DRAM-Fertigungskapazitäten drückt auf die Preise.

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Nachdem die Preise für PC-Hauptspeichermodule seit rund einem Jahr steil angestiegen sind, zeichnet sich nun allmählich wieder ein fallende Tendenz ab. Dass die Preise für die jeweils meistverkauften DRAM-Bauelemente – zurzeit sind das DDR2- und DDR3-SDRAMs – starken Schwankungen unterliegen, ist weithin bekannt, Stichwort: Schweinezyklus. Fraglich ist bloß, in welcher Phase sich die Branche jeweils befindet. Nach dem letzten, extrem steilen Abschwung, der etwa Qimonda in die Insolvenz trieb, folgte der eingangs beschriebene Aufschwung, in dessen Verlauf sich die Preise mancher Module mehr als verdoppelten.

Die vor allem in den USA schwächelnde PC-Nachfrage hat den Preisen nun jedenfalls einen Dämpfer verpasst. Gleichzeitig haben die wenigen verbliebenen DRAM-Firmen, die seit einigen Quartalen sehr gut verdienen, viel Geld für neue Fertigungsanlagen ausgegeben und insbesondere den Umstieg auf kleinere Fertigungsstrukturen und somit auch auf Chips höherer Kapazität forciert. Laut DRAMeXchange.com wächst das Angebot an 2-Gigabit-Chips, von denen acht Stück für ein 2-GByte-DIMM ausreichen. Die Chiphersteller können also auf den umgestellten Anlagen viel mehr Gigabits zu nur wenig höheren Kosten fertigen.

Samsung-Semiconductor-Chef Oh-Hyun Kwon äußerte laut der taiwanischen Digitimes bereits die Ansicht, dass noch vor Jahresende ein DRAM-Überangebot drohe. Der Weltmarktführer bei DRAM und NAND-Flash will aber seine Investitionspläne weiter verfolgen. Die taiwanischen DRAM-Hersteller tun sich damit – laut Digitimes, aber auch gemäß früherer Einschätzungen – hingegen schwer, weil der Anlagenhersteller ASML dringend benötigte Anlagen zur Immersionslithografie nicht schnell genug liefern kann. (ciw)