PC-Markt in Deutschland weiter schwach

In Westeuropa ging der Computerabsatz überdurchschnittlich um 4,7 Prozent zurück, in Deutschland stagnierte der Markt.

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Von
  • dpa

Die PC-Hersteller müssen weiterhin auf den Aufschwung in Deutschland und Westeuropa warten. Im zweiten Quartal 2002 stagnierte der deutsche PC-Markt mit einem Plus von 0,2 Prozent im Vergleich zum schwachen Vorjahresquartal, berichtete das Marktforschungsunternehmen Gartner Dataquest am Mittwoch in London. In Westeuropa sank der Markt sogar um 4,7 Prozent.

"Hauptgründe sind weiterhin das schlechte Investitionsklima und sinkende Margen. Dies führt zu einer rückläufigen Ertragslage für die Hersteller", sagte Meike Escherich, Analystin bei Dataquest in London. "Andererseits beobachten wir zunehmenden Wettbewerb im Konsumentenbereich. Massenaktionen im Niedrigpreissegment für Notebooks ermöglichen es einigen Herstellern, der Konjunktur zu trotzen."

Deutschland behauptet mit 1,27 Millionen verkauften PCs den Spitzenplatz in Europa (22 Prozent von insgesamt 5,7 Millionen PC). Das Großkundengeschäft in Deutschland schrumpfte um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während der Absatz bei den privaten Verbrauchern um 22,4 Prozent zulegte.

Marktführer Fujitsu Siemens (Anteil 16 Prozent) musste erneut einen drastischen Rückgang der verkauften Stückzahlen um 20 Prozent hinnehmen. "Profitabilitätsstreben und Markenbewusstsein" hätten Fujitsu Siemens daran gehindert, dem ständig fallenden Preisniveau zu folgen. Zwei weitere deutsche Hersteller, Medion und Targa (Actebis), seien dank einer aggressiven Preispolitik und Verkaufsaktionen über Aldi und Lidl zum ersten Mal in die Top 5 geklettert. Dell und Hewlett-Packard behaupteten sich auf Platz vier und fünf.

"Jeglicher Optimismus in Bezug auf eine Marktbelebung in diesem Jahr war verfrüht", meinte Escherich weiter. "Die Lagerbestände von Herstellern und Zulieferern waren im April und Mai extrem hoch." Trotz der Fußball-WM sei der Juni letztendlich der beste Monat im Quartal gewesen. "Die konjunkturbedingte Talsohle wird voraussichtlich noch bis in das dritte oder vierte Quartal 2003 anhalten. Über die nächsten sechs bis acht Monate werden wir wenig Expansion in neue Märkte und noch weniger Investitionen in neue Technologien verzeichnen. Die größte Herausforderung für die Hersteller ist die Reduzierung der Kosten." (dpa) / (tol)